Kurz nach dem 7. Oktober sei die Angst in Jerusalem spürbar gewesen. Das habe er bei abendlichen Spaziergängen deutlich gemerkt. „Ich bin bewusst durch die Stadt gegangen, um die Stimmung einzufangen“, sagt Schnabel. Mehr Katzen als Menschen habe er gesehen, Angst und Skepsis in den Augen der Menschen erkannt. Auch wenn das Leben langsam in die Stadt zurückkehre - durch den Terrorakt sei zwischenmenschlich viel zerstört worden. Der 44-Jährige spricht auch über die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen, die Wurzeln des Konfliktes und über das veränderte Klosterleben. Letzteres wirke sich auch auf das Weihnachtsfest aus. „Natürlich können wir Weihnachten nicht ausfallen lassen, denn das Geburtsfest des Friedensfürsten Jesus Christus ist wichtiger denn je“, sagt Abt Nikodemus. Aber dieses Jahr werde es wohl viel intimer sein als sonst. „Es wird eine neue Begegnung mit dem ursprünglichen Weihnachten, was ja auch sehr intensiv und intim war“, meint er. An Frieden in Israel glaubt der Abt weiterhin, „auch wenn dafür viele Menschen über ihre Schatten springen müssen“.
Die Folge des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Abt Nikodemus Schnabel ist auf der Homepage von „kannste glauben“ abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.
Lara Bergjohann