Jesuiten verabschieden sich vom Stanislauskolleg Hochelten

, Kreisdekanat Kleve

Nach mehr als hundert Jahren ziehen sich die Jesuiten vom Standort Hochelten im Bistum Münster zurück. Pater Thomas Hollweck SJ, Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa, informierte Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers darüber, dass die angebotenen Exerzitienkurse im Stanislauskolleg Hochelten bei Emmerich am Rhein zum Jahresende auslaufen werden. Grund dafür sind die geringeren personellen Möglichkeiten des Ordens. Diese machen eine Konzentration und einen Rückzug auch aus geliebten Orten und Einrichtungen erforderlich.

Derzeit sind noch zwei Jesuiten in der Exerzitienarbeit und in der Pastoral vor Ort engagiert. P. Franz Meures SJ wird Hochelten im Dezember 2025 verlassen, P. Petrus Köst SJ tritt voraussichtlich im Frühjahr 2026 eine neue Aufgabe im Orden an. Die Jesuiten waren seit 1921 im Stanislauskolleg Hochelten präsent. Das Haus auf dem Eltenberg an der niederländischen Grenze wurde als Erholungshaus für die Novizen gegründet und nach dem heiligen Stanislaus benannt, dem Patron der Novizen im Jesuitenorden. Das Haus diente zeitweise als Noviziat des Ordens und viele Jahrzehnte als Exerzitienhaus. Zu den aktuellen Angeboten gehören Ignatianische Exerzitien, maßgeschneiderte Exerzitien und Ora-et-labora-Kurse, die Gebet und Gartenarbeit verbinden. In den letzten Jahren gab es jeweils etwa 500 Übernachtungen im Stanislauskolleg. Zudem waren die Jesuiten für das Bistum Münster stets in der Pastoral vor Ort engagiert.

„Mit großem Bedauern verabschieden wir uns aus Hochelten – einem Ort, der für unseren Orden über ein Jahrhundert lang eine geistliche Heimat war“, sagt Provinzial Pater Thomas Hollweck SJ. „Wir danken den Menschen vor Ort für ihre Gastfreundschaft und das Vertrauen, das sie unseren Mitbrüdern über Generationen entgegengebracht haben. Ebenso bedanke ich mich ganz herzlich für alles Wohlwollen und alle Unterstützung durch das Bistum Münster und für die gute Zusammenarbeit in all den Jahrzehnten. Es ist schmerzlich, diesen Schritt zu gehen, aber angesichts unserer zurückgehenden personellen Möglichkeiten ist er unausweichlich. Wir gehen in Dankbarkeit – für die vielen Begegnungen und geistlichen Aufbrüche, für gelebte Gemeinschaft und für die tiefe Verbundenheit, die wir hier erfahren durften.“ Die künftige Nutzung des Stanislauskollegs ist derzeit noch offen. Der Orden wird in den kommenden Monaten klären, welche Perspektiven es für das Haus geben kann.

Die Jesuiten sind eine Ordensgemeinschaft in der katholischen Kirche. Zur Zentraleuropäischen Provinz gehören rund 350 Mitglieder an 35 Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden, Litauen und Lettland. Schwerpunkte der Arbeit sind Glaube und soziale Gerechtigkeit, Bildung und Bewahrung der Schöpfung.

Klaus Voßmeyer (www.jesuiten.org)