Kontinuierlich sinken die Zahlen der Auszubildenden in der Heilerziehungspflege. Deshalb treibt die Sorge um den Nachwuchs die Verantwortlichen aller sechs Träger gleichermaßen um. Verschiedene Faktoren befördern diese Entwicklung, zum Beispiel die anspruchsvollen Zugangsvoraussetzungen oder die Corona-Pandemie. Ein weiterer Grund ist aber auch die geringe Bekanntheit des Berufes und seiner Möglichkeiten. Vor diesem Hintergrund verfolgen die Träger der Eingliederungshilfe das gemeinsame Ziel, junge Menschen sowie Quereinsteigerinnen und -einsteiger für den Beruf der Heilerziehungspflege zu begeistern.
„Fachkräftemangel in der Heilerziehungspflege ist selten Gegenstand öffentlicher Diskussion, dabei begleiten die Heilerziehungspflegenden Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag und leisten durch ihre pädagogische, lebenspraktische und pflegerische Ausbildung eine besondere Unterstützung. Als Träger in der Behindertenhilfe ist dies also bereits Grund genug für uns, die so wichtige Berufsgruppe in den Blick zu nehmen und in den Fokus zu rücken“, betont Christian Germing, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld e.V..
„Morgens Wecker, mittags Programmdirektor*in“ – die Kampagne hebt den großen Facettenreichtum der Arbeit in der Heilerziehungspflege hervor und richtet das Augenmerk auf die Kombination von Pflege, Erziehung und Heilpädagogik, die den Beruf so einzigartig macht. Eigens wurde ein Kampagnenlogo entwickelt. Um den Beruf der Heilerziehungspflege authentisch in der Öffentlichkeit vorzustellen und die Menschen für diesen Beruf zu begeistern, haben Heilerziehungspflegende der sechs Träger als Fotomodelle bei der Kampagne mitgewirkt. „Ich wurde angefragt, ob ich am Shooting teilnehme und hatte richtig Spaß daran. Wir alle sind mit so viel Herzblut und Spaß in unseren Jobs voll Leben unterwegs und das sieht man auch auf den Bildern“, sagt Marion Vorwohlt, Heilerziehungspflegerin im Anna Katharinenstift-Karthaus, über ihre Teilnahme an der Kampagne.
Im Laufe der kommenden zwei Jahre werden – in enger Zusammenarbeit aller Träger – Werbemaßnahmen umgesetzt, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu wecken zum Beispiel Social-Media-, Bus- und Plakatwerbung. Ab Dezember werden etwa 20 Busse im Kreis Coesfeld hinter dem Fahrersitz mit Plakaten bestückt sein. Give-Aways wie Schlüsselbänder oder Fahrradsattelschoner stehen für Jobmessen oder Schulbesuche bereit.
Bild oben:
Setzen sich gemeinsam für die Kampagne ein (von links): Marion Vorwohlt, Josef Kuhlmann (beide Anna-Katharinenstift Karthaus), Uwe Holtmann (Stift Tilbeck), Lara Lanvermann (Haus Hall), Sandra Sonnenberger (Sozialwerk St. Georg), Christian Germing (Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V.), Anja Meuter (Team Meuter).