Jugendbildungsstätte wird modernisiert

, Bistum Münster, Kreisdekanat Steinfurt

Es ist ein besonderes Projekt, ein großes Projekt – und deshalb war die Planungsphase lang. 6,7 Millionen Euro wird das Bistum Münster in die Sanierung und die Erweiterung der Jugendbildungsstätte in Saerbeck investieren. „Noch nie hat es im Bistum eine nachhaltigere Baumaßnahme gegeben“, ist sich Johannes Dierker, Geschäftsführer der Einrichtung in Saerbeck, sicher. Start soll am 10. Juni mit dem ersten Spatenstich sein. Zwei Jahre sind bis zur Fertigstellung angepeilt. „Bei laufendem Betrieb“, nennt Dierker die Herausforderung. Am Ende soll das Haus bilanziell CO2-neutral sein.

Plan für Modernisierung Jugendbildungsstätte Saerbeck

Für 6,7 Millionen Euro wird die Jugendbildungsstätte in Saerbeck in den kommenden zwei Jahren modernisiert und erweitert. Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle.

Ansporn ist vor allem die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen, betont der Geschäftsführer: „Wir wollen klimafreundliches Bauen mit Bildung verknüpfen.“ Seinem Team und ihm geht es nämlich auch darum, Menschen für die Idee der Energiewende und für mehr Nachhaltigkeit zu sensibilisieren – und vielleicht sogar zu begeistern.

Die alte Heizung wird durch Wärmepumpe (Anbau) und Pellets (Altbau) ersetzt. Eine riesige Photovoltaikanlage produziert den benötigten Strom – und versorgt selbstverständlich auch E-Autos und E-Bikes mit. Ins Konzept passen nur nachhaltige Baustoffe. „Wir setzen auf Holz“, sagt Dierker. Auch bei der Fassade.

Der bereits bestehende Gebäudeteil der Jugendbildungsstätte wird modernisiert und durch ein Obergeschoss aufgestockt. Etagenbetten auf zwölf Quadratmetern ohne eigene Dusche und WC gehören danach der Vergangenheit an. „Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Dierker. Zudem fehlt ein großer Tagungsraum und auch die Küche für die Versorgung der Gäste muss dringend auf den neuesten Stand gebracht werden.

Die kirchennahe Einrichtung, die von der CAJ als Hauptgesellschafter sowie der KAB und der Jungen Gemeinschaft (JG) getragen wird, ist mit rund 10.000 Übernachtungen im Jahr gut ausgelastet. In der Woche kommen vor allem Schulklassen, an den Wochenenden Kommunion- und Firmgruppen sowie Verbände. „Damit das Interesse weiter groß ist, müssen wir baulich etwas verändern“, erklärt der Geschäftsführer.

Mit ihren Räumlichkeiten möchte das Team besonders auch junge Erwachsene und Familien ansprechen. „Wir sind die einzige katholische Jugendbildungsstätte im Umkreis“, weiß der Geschäftsführer. Damit sich mehr und größere Gruppen sowie Chöre künftig beispielsweise zum Probenwochenende in Saerbeck treffen können, wird ein 120 Quadratmeter großer Tagungsraum angebaut.

Fabian Teltrop, Umweltschutzmanager im Bischöflichen Generalvikariat, ist mit dem Vorhaben in Saerbeck sehr zufrieden: „Was dort geplant ist, geht weit über die sonst üblichen Maßnahmen in Sachen Klima- und Umweltschutz hinaus.“ Ein Traumprojekt aus seiner Sicht, das hoffentlich Nachahmer finde.

Dass Saerbeck Vorbildcharakter für künftige Baumaßnahmen hat, davon ist auch Michael Schreiber, als Referatsleiter verantwortlich für die Bildungseinrichtungen im Bistum Münster, überzeugt. Er lobt auch die gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen am Domplatz, den Architekten und natürlich dem Team der Jugendbildungsstätte, die das Projekt in dieser Form erst möglich mache.

Gudrun Niewöhner