Jugendliche erhalten verpackten Hinweis auf missio-Handy-Aktion

"Durch die Firmung werdet Ihr sozusagen mit Gott online geschaltet". Diese anschauliche Formulierung von Weihbischof Dr. Christof Hegge zündete regelrecht bei den Jugendlichen, die am 3. September in der St.-Margareta-Kirche in Lengerich das Sakrament der Firmung empfingen.

Pfarrer Peter Kossen freute sich: "Junge Menschen wollen hier als lebendige Bausteine der Kirche in der Kraft des Heiligen Geistes die Welt und die Kirche mitzugestalten." Er hob hervor, dass viele der Firmlinge dies jetzt schon einlösen und an verschiedenen Stellen in der Gemeinde aktiv sind und mitarbeiten.

Und nicht nur die äußeren Bedingungen passten bei der Feier: Mit Blick auf die Anfang September stattfindende internationale Funkausstellung in Berlin (IFA) und die "Gold-Handy-Aktion" des internationalen Hilfswerks "missio" hatte Pater Hans-Michael Hürter aus dem Seelsorgeteam angeregt, die Firmlinge als Mitmacher zu gewinnen. Und das wiederum verbunden mit einer Geschenktüte, die jeder Firmling nach Feier überreicht bekam. Auch hier war Weihbischof Hegge mittendrin und als "Schenker" aktiv.

Zusammen mit den Katecheten, die die Jugendlichen über Wochen auf das Sakrament der Firmung vorbereitet hatten, hatte Pater Hürter für jeden Firmling einen Umschlag vorbereitet, in dem sich ein Schlüsselanhänger mit der Zusage Gottes "Ich glaube an Dich – egal was auch passiert" befand. Zu dieser Zusage und Erinnerung war als süße Überraschung eine Tafel "fair gehandelte" Schokolade der "Aktion Schutzengel" beigelegt. Ein Armband mit der Aufschrift "Suche Frieden" richtete zusätzlich schon den Blick auf den im Mai 2018 stattfindenden Katholikentag in Münster. Und in jedem Umschlag steckte außerdem eine Tüte der Handy-Sammelaktion von "missio" mit der freundlichen Aufforderung, doch einmal nachzuschauen, ob sich nicht ein ausrangiertes Handy in den persönlichen Altbeständen fände, mit dem man bei dieser "Goldaktion" ein konkretes Zeichen setzen könne.

Allein in Deutschland verstauben geschätzte 100 Millionen ausgediente Handys in den Schubladen. "missio" möchte nun helfen, diesen Schatz zu heben, denn mit den Geräten kann man noch viel Gutes bewirken werden. Jedes gesammelte Handy hilft dabei zweifach: Die Rohstoffe der Handys werden recycelt, noch funktionsfähige Handys wiederverwertet. Für jedes abgegebene Handy erhält "missio" bis zu einem Euro für Projekte in der Demokratischen Republik Kongo. Das Hilfswerk will mit seiner Aktion die dramatische Situation von Familien im Kongo in den Fokus rücken. Es ist eines der rohstoffreichsten Länder Afrikas, in dem seit 1994 ein blutiger Bürgerkrieg herrscht. Mit dem illegalen Verkauf von Konfliktmineralien wie Coltan und Gold, die auch in Handys eingesetzt werden, finanzieren die Rebellen ihren Krieg. Die "missio"-Aktion "Schutzengel" setzt sich dafür ein, dass Handyhersteller zukünftig Rohstoffe aus zertifizierten Minen verwenden und Verbraucher in Deutschland fair und nachhaltig handeln. Der Erlös aus der Sammlung kommt zum Beispiel den Traumazentren im Osten der Demokratischen Republik Kongo zugute, in denen erfahrene Therapeuten den Opfern des Bürgerkriegs seelischen und medizinischen Beistand leisten.

An diese Aktion schlossen auch die Erläuterungen aus der Predigt von Weihbischof Hegge an, dass Glauben nicht nur eine günstigere Risikolebensversicherung durch Gott für den Menschen sei, der eigentlich erst einmal auf sich und seinen Vorteil ausgerichtet ist. Christ sein, die Nachfolge Christi antreten, heiße, genau das zu tun, was Gott will. Dadurch werde man anecken, wenn man für Frieden, die Menschenrechte und die Würde des Menschen eintrete und sein eigenes Leben unter diesen Anspruch stelle – nunmehr in der Firmung mit der Hilfe des Heiligen Geistes.

Bildunterschrift: Nach der Feier verteilte Weihbischof Hegge kleine Geschenktüten an die Firmlinge, in denen sich unter anderem ein Hinweis auf die Aktion "Gold-Handys" des Hilfswerks "missio" befand.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 05.09.2017
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Foto: Bischöfliche Pressestelle/Martin Fahlbusch