Mit der Pilgerleitertagung werden in Kevelaer die letzten Weichen für die neue Wallfahrtssaison gestellt. Bei diesem Treffen kommen die Organisatoren großer Pilgergruppen zusammen, um sich über Neuerungen und organisatorische Abläufe zu informieren. Während Dr. Bastian Rütten und Dr. Rainer Killich gewohnt locker durch das Programm führten, ließ sich Wallfahrtsrektor Stefan Dördelmann entschuldigen. Er schickte, mit dem Petersdom im Hintergrund, Grüße aus Rom, wo er als „Missionar der Barmherzigkeit“ derzeit das Bistum Münster vertritt.
Bereits vor seiner Abreise hatte er betont, dass die Tagung eine Gelegenheit zum persönlichen Austausch ebenso wie eine Motivation für die ehrenamtlichen Leiter sei. „Es ist wichtig, mit diesen Menschen in Kontakt zu bleiben, die ihre Gruppen mit Herzblut organisieren. Wenn das nur über Hauptamtliche ginge, wären wir manchmal auf verlorenem Posten. Es sind die engagierten Menschen vor Ort, die andere ermutigen, mitzukommen.“ Neben den organisatorischen Aspekten stehe auch der persönliche Austausch im Mittelpunkt. „Viele kennen sich untereinander, freuen sich, sich wiederzusehen.“
Die Pilgersaison beginnt mit der offiziellen Wallfahrtseröffnung am Donnerstag, 1. Mai. In diesem Jahr wird der Münchner Kardinal Reinhard Marx die Pforte symbolisch mit drei Hammerschlägen öffnen. Zu den Höhepunkten der Saison gehören bewährte Traditionen wie die Malteser-Wallfahrt, die Tamilen-Wallfahrt und die Trecker-Wallfahrt. Zudem werde es zahlreiche Konzerte mit der großen Basilika-Orgel geben, versprach Dördelmann. Ein besonderer Termin sei die Pilgerfahrt nach Luxemburg anlässlich des 400-jährigen Jubiläums des dortigen Marienbildes. Pfarrer Dördelmann sagte: „Wir haben ja hier das kleine Bild, die große Mutter unseres Gnadenbildes steht in Luxemburg. Dort werden wir mit zwei Bussen hinfahren.“
Das Motto der diesjährigen Wallfahrtszeit lautet „Pilger der Hoffnung“ – passend zum lautenden Leitspruch des Heiligen Jahres. Angesichts der aktuellen Weltlage sei das Thema besonders relevant. „Ohne Hoffnung unterwegs zu sein, ist schwierig. Wenn ich mich auf den Weg mache, kann ich vielleicht ein Stück mehr Hoffnung finden“, erklärte Dördelmann. Neben den Gruppenpilgern werden auch immer mehr Einzelpilger in Kevelaer erwartet. „Viele brauchen einfach mal eine Auszeit, um zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen oder mit jemandem zu sprechen. Kevelaer bietet für all das einen guten Ort“, lädt der Wallfahrtsrektor ein.
Christian Breuer