Ob es die jubelnden Jugendlichen am Ende in den Film schaffen, werden sie am 2. Oktober erfahren. Dann reist eine Delegation der Schule nach Berlin, zur Verleihung des Deutschen Schulpreises. Das bischöfliche Gymnasium ist in der Finalrunde, über alle 15 Schulen, die das geschafft haben, wird vorab von Bavaria Entertainment ein Porträt gedreht. Ein bisschen würden die Dreharbeiten den Tag schon durcheinander bringen, sagt Anja Windoffer lächelnd. „Aber das machen wir natürlich gerne, die Nominierung ist schon eine Auszeichnung. Ich freue mich, dass unsere Schülerinnern und Schüler das so unterstützen.“
Das Bavaria-Team ist derweil unterwegs zum nächsten Schauplatz, der Drehplan ist eng getaktet und in vielen Gesprächen auf den Alltag des Gymnasiums abgestimmt worden. „Wir möchten hier kein falsches Bild vermitteln, sondern unsere Schule so zeigen, wie sie ist“, betont Annika Klein. Entsprechend sei das ganze Unternehmen vorher auch mit den Vertreterinnen und Vertretern der rund 700 Schüler ebenso besprochen worden wir mit den Elternvertretern und dem Kollegium.
„Wir leben hierin einer Schulgemeinde, das ist das, was wir vermitteln wollen“, flüstert die didaktische Leiterin des bischöflichen Gymnasiums. Sie muss leise sprechen, um nicht die wenige Meter entfernten Dreharbeiten zu stören. Dort wird Johann im Gespräch mit seiner Lehrerin Janina Petras gefilmt. Die Szene ist schnell abgedreht und die Crew geht direkt weiter in ein benachbartes Klassenzimmer. Dort ist gerade „Sternstunden“-Zeit – eines der vielen besonderen Angebote des Gymnasiums. „Zusätzlich zu den individuellen Lernzeiten im Fachunterricht arbeiten, üben und forschen die Schüler hier mit Hilfe von individuellen Lernplänen in Deutsch, Mathe, Englisch sehr eigenständig. Ziel der Sternstunden ist es, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Kinder zu fördern, die jeweiligen Stärken weiterzuentwickeln und Schwächen auszugleichen“, erklärt Annika Klein.
Nun beginnt das Warten auf die Preisverleihung in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Beim Schulpreis werden sechs Qualitätsbereiche bewertet. Im Mittelpunkt steht dabei die „Unterrichtsqualität“ und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schülerinnen und Schüler am besten gestalten können. Die fünf weiteren Qualitätsbereiche sind „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ sowie „Schule als lernende Institution“.
Der Deutsche Schulpreis ist die renommierteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Auszeichnung für gute Schulen in Deutschland. Er wird seit 2006 jährlich von der Robert Bosch Stiftung GmbH gemeinsam mit der Heidehof Stiftung vergeben. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert, die fünf weiteren Preise mit jeweils 30.000 Euro. Alle nominierten Schulen, die nicht ausgezeichnet werden, erhalten einen Anerkennungspreis in Höhe von 5.000 Euro.
Christian Breuer