Das Thema sexueller Missbrauch, das die katholische Kirche zurzeit einmal mehr erschüttert, wollten die beiden Kirchenvertreter an diesem Abend nicht ausklammern. Notwendig sei eine „Haltung der Nulltoleranz gegenüber diesen Verbrechen“, hatte Bischof Dr. Felix Genn bereits am Mittwoch in einer Stellungnahme gefordert. Diese konsequente Haltung bekräftigten Hegge und Dördelmann in Emsdetten.
Um Beziehung ging es bei der anschließenden Präsentation von Logo, Claim und Kampagne. „Wo katholische Kirche drin ist, soll auch katholische Kirche draufstehen“ – das war ein Ergebnis der vor mehr als drei Jahren vom Bistum in Auftrag gegebenen Zufriedenheitsstudie. Viele Menschen nutzen die Angebote der katholischen Kirche gerne und oft, wissen aber gar nicht, dass es sich um Angebote der Kirche handelt. Ein neues Logo soll künftig mehr Verbindung schaffen, Identität stiften – und Anker der Marke Bistum Münster sein.
Weihbischof Hegge lobte die Klarheit und das moderne Design des neuen Logos: „Mit dem Kreuz wird auf einfache Weise die zentrale Botschaft unseres christlichen Glaubens rübergebracht.“ Die angedeutete Sprechblase anstelle des rechten Kreuzbalkens spiegle den Wunsch wider, sich auszutauschen, zuzuhören – auch über Religionsgrenzen hinweg. Dördelmann schaute besonders auf das Rot des Kreuzes: „Die Farbe symbolisiert, dass wir Feuer und Flamme für unseren Glauben sind, dass der Glaube uns im Herzen packt.“
Der neue Claim „Für dein Leben gern.“ bringe diese Botschaft buchstäblich auf den Punkt, betonten Weihbischof und Kreisdechant. Die vier Worte drückten den Anspruch aus, den die katholische Kirche an sich selbst stellt. Gleichzeitig gibt das Bistum den Menschen damit ein Versprechen. Ein Slogan ohne Gott und Jesus? „Wir sind als Kirche gesandt, um Dienst für die Menschen zu tun“, erklärte Hegge: „Dabei nehmen wir jede und jeden mit, niemand ist ausgeschlossen.“ Der Kreisdechant ergänzte: „Den Menschen zu helfen, besser zu leben – das ist das Schönste an unserem Dienst.“
Für Diskussionsbedarf sorgte die Kampagne. Nicht allen gefielen alle Plakatmotive, doch unterm Strich gab es viel Zustimmung – vor allem für den Mut, eine solche Kampagne zu starten und deutlich zu machen, wo und wie die katholische Kirche im Bistum Münster für die Menschen da ist.
Und weil es dem Bistum darum geht, Beziehungen zu stärken, hatten die Ehren- und Hauptamtlichen nach der Vorstellung von Logo, Slogan und Plakaten ausreichend Zeit, bei Gegrilltem und Getränken, Kontakte zu pflegen und mit Weihbischof und Kreisdechanten ins Gespräch zu kommen.
Gudrun Niewöhner