Kapuziner weihen Ikone und zeigen in Ausstellung moderne Ikonen
Im Jubiläumsjahr ihres 400-jährigen Wirkens in Münster steht den Kapuzinern in der Stadt ein besonderes Ereignis bevor:
Am Sonntag, 20. September, um 18 Uhr wird in einer feierlichen Vesper eine neue Ikone für das Seitenschiff der Kapuzinerkirche geweiht. Daran schließt sich eine Ikonenausstellung an, die bis Sonntag, 22. November, im Kreuzgang des Klosters in der Kapuzinerstraße 27 / 29 zu sehen sein wird.
Die Kunst der Ikonen geht auf die Ostkirchen zurück. Die Kultbilder dienen der Verehrung Heiliger des christlichen Glaubens und – ganz besonders – der innigen Verbindung des Gläubigen mit dem Dargestellten.
Die neue Ikone des Kapuzinerklosters stammt – wie alle 34 Ikonen in der Ausstellung – aus der Hand des Kapuzinerbruders und Ikonenmalers Franz Beer. Mit ihrem reichen Lichtspiel und harten Kanten im blauen Gewand Christi wirkt sie fast wie ein Kristall, klar und konzentriert. Sie ist einem Bild aus dem sechsten Jahrhundert aus dem ägyptischen Katharinenkloster nachempfunden, dem ältesten bis heute bewohnten christlichen Kloster. Vor ebenfalls blauem Hintergrund blickt Christus als Weltenherrscher ernst aus dem Bild, mit dem Segensgestus der einen und dem reich verzierten Neuen Testament in der anderen Hand.
Mit einem Meter Höhe ist die neue Christus-Ikone auffallend groß, passt sich aber gut in die Seitenkapellen der Klosterkirche ein. Dort sind zwei weitere Ikonen vorgesehen, die zwei Kapuziner zeigen werden: den heiligen Leopold Mandic und den seligen Anicet Koplin, der im Konzentrationslager Ausschwitz ermordet wurde. Damit wird die 2014 begonnene Renovierung und Neugestaltung der Klosterkirche abgeschlossen sein.
Künstlerischer Schöpfer aller ausgestellten Ikonen ist Kapuzinerbruder Franz Beer. Der 1952 geborene und 1993 zum Priester geweihte Theologe stammt aus der Nähe von Pforzheim. Demnächst zieht er mit seiner Malwerkstatt vom Kloster Bad Mergentheim in das Kloster Sögel um. Nach einem Maschinenbaustudium führte ihn seine Suche nach einem tieferen Sinn in den Kapuzinerorden. Durch die Ikonenmalerei erlebt er seine kontemplative Schaffenskraft. "Ikonen werden geschrieben", beschriebt Bruder Franz, so feingliedrig sei die Vorgehensweise.
Aus seinen Ikonen solle sich "eine tiefe religiöse Versenkung" auf den Betrachter übertragen. Idealerweise solle er die Zeit vergessen und in einen inneren Dialog mit dem Heiligen treten, so, wie Bruder Franz beim Malen.
Bruder Franz wird bei der Vesper und dem anschließenden Rundgang durch die Ausstellung anwesend sein. Er steht als Ansprechpartner zur Verfügung. Seine in der Ausstellung gezeigten Ikonen sind käuflich. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, der Zugang ist durch die Klosterpforte möglich.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum 400-jährigen Jubiläum des Kapuzinerordens in Münster gibt es im Internet unter www.400-jahre-kapuziner.de.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de