Kardinal Richard Kuuia Baawobr ist am Sonntag im Alter von 63 Jahren gestorben.
© missioKardinal Richard Kuuia Baawobr war Ordensgeistlicher und von 2010 bis 2016 Generaloberer der Weißen Väter. In dieser Zeit lernte ihn Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche im Bistum Münster, kennen. „Im Wallfahrtsort Jesu Tang haben wir einen großen Gottesdienst zusammen gefeiert“, erinnert er sich an ihre erste Begegnung. Bei einem anschließenden Gespräch habe er Baawobrs „tiefe menschliche, spirituelle und theologische Bildung“ erlebt. Ähnliche Erfahrungen habe er auch bei Baawobrs letztem Besuch im Bistum Münster gemacht. „Auch bei diesem Gespräch haben mich wieder seine Ruhe und seine gelebte Spiritualität beeindruckt“, würdigt der Weihbischof den Verstorbenen.
Im Namen von Münsters Bischof Dr. Felix Genn und des gesamten Bistum spricht Weihbischof Zekorn den Gläubigen im Bistum Wa und in der ganzen katholischen Kirche in Nordghana sein herzliches Beileid aus: „Kardinal Richard Baawobr wird auch uns sehr fehlen“, betont er und lädt zum Gebet für den Verstorbenen und die Menschen im Bistum Wa ein.
Richard Kuuia Baawobr wurde 1959 in Ghana in Tom-Zendagangn geboren. 1981 trat er in die Gesellschaft der Missionare von Afrika ein, 1987 wurde er zum Priester geweiht. Bei den Weißen Vätern, wie die Missionare in Afrika genannt werden, war er von 2010 bis 2016 Generaloberer. Im vergangenen Sommer wurde er zum Vorsitzenden des Rates der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar gewählt somit zu einer der zentralen Repräsentanten der katholischen Kirche in Afrika. 2020 berief ihn Franziskus zudem in die vatikanische Ökumenebehörde. Einen Tag vor seiner Ernennung zum Kardinal erlitt Baawobr eine Herzattacke und war seitdem in Rom in Behandlung.
Die Partnerschaft zwischen Nordghana und dem Bistum Münster besteht seit 40 Jahren.
Ann-Christin Ladermann