Kardinal-von-Galen-Gymnasium bekommt Solardach

, Stadtdekanat Münster

Nicht mehr lange und das bischöfliche Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Hiltrup erzeugt seinen eigenen Strom: Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der vier Jahre alten Turnhalle soll gut 100.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Am 26. Oktober informierten das Bistum Münster als Träger und die Genossenschaft „Sundays for Energy“ bei einem Elternabend über das Vorhaben – und motivierten, sich zu beteiligen.

Freuen sich auf die Errichtung der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Sporthalle: (von links) Moderator Bernhard Nacke, Marcus Bielefeld, Sebastian Reifig, Dr. Stefan Nacke (alle drei Sundays for Energy), Anette Brachthäuser (Bistum Münster), Dr. Heinrich Zopes (Kardinal-von-Galen-Gymnasium) und Jörn Suthues (Sundays for Energy).

© Bistum Münster

In der Klimafrage selbst aktiv werden, das treibt die Mitglieder – darunter das Bistum Münster als Gründungsmitglied – der im Mai 2022 gegründeten Genossenschaft an. Die Idee zur Gründung hatte der münstersche CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Nacke nach einer Diskussion mit Aktiven der Bewegung „Fridays for Future“, berichtete er in der Schulaula: „In dem Gespräch wurde mir deutlich, dass man es nicht nur beim Kritisieren und Fordern belassen darf, sondern dass wir selbst handeln müssen.“ 

Auf Anhieb sei Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp begeistert von der Initiative gewesen, sagte Diözesan-Baudirektorin Anette Brachthäuser den Eltern: „Das Bistum Münster hat darin eine Chance gesehen, einen aktiven Beitrag für den Klimaschutz zu leisten, Verantwortung zu übernehmen und etwas zu bewegen.“ Ebendieser Gedanke sei zudem ein wichtiger Baustein in den Thesen der Deutschen Bischofskonferenz zum Klimaschutz aus dem Jahr 2019. Mit Blick auf die konkrete Umsetzung seien in einer Machbarkeitsstudie die Dachflächen mehrerer bischöflicher Schulen untersucht worden. „Unsere Schulen eigenen sich hervorragend als Projektstellen, weil darin die große Chance liegt, die nachkommende Generation konkret miteinzubeziehen“, verdeutlichte Anette Brachthäuser. 

Aus Sicht von Diözesan-Baudirektorin Anette Brachthäuser eignen sich die bischöflichen Schulen besonders gut als Projektstellen, „weil darin die große Chance liegt, die nachkommende Generation konkret miteinzubeziehen“.

© Bistum Münster

Ursprünglich sollte die bischöfliche Roncalli-Schule in Ibbenbüren erster Projektpartner sein, aufgrund von Baumaßnahmen verzögert sich die Umsetzung jedoch. „Wir freuen uns, dass wir vom zweiten auf den ersten Platz vorgerückt sind“, scherzte Schulleiter Dr. Heinrich Zopes, denn wenn alles glatt läuft, könnte die Photovoltaik-Anlage noch in diesem Jahr auf dem Dach der Sporthalle errichtet werden. „Das bietet großes Potenzial für praxisnahen und fächerübergreifenden Unterricht“, freute sich Zopes über die Möglichkeiten – und über die kreativen Ideen der Eltern. Diese reichten von einem Display in der Schule, das die bereits produzierte Energiemenge anzeigt, bis zur Idee, dem eigenen Kind einen Genossenschaftsanteil zu schenken, um es konkret zu beteiligen. 

Mehr als 40 Genossen hat „Sundays for Energy“ bereits, die Beträge zwischen 500 und 10.000 Euro eingezahlt haben und damit aktiv das Ziel der Genossenschaft mitverfolgen: So viel klimafreundlichen Strom wie möglich auf den Dachflächen erzeugen, ihn verkaufen und die Erlöse reinvestieren, um weitere Photovoltaikanlagen zu kaufen. „Wir werden hier am Kardinal-von-Galen-Gymnasium lernen und die Erfahrungen bei weiteren Projekten umsetzen können – und Sie können Teil davon sein“, machte Stefan Nacke am Ende deutlich.

Mehr Informationen sowie die Möglichkeit, Mitglied der Genossenschaft zu werden, gibt es im Internet auf www.sundays-for-energy.de.  

Ann-Christin Ladermann