Katharinenschwestern übernehmen Klosterfürbitte

, Stadtdekanat Münster

Sie wollen Gottes Willen suchen und in der Nachfolge Jesu Christi erfüllen. Mehr noch als sonst gehört für die Katharinenschwestern aus Münster auch das Gebet für andere dazu. Denn die Schwestern werden im Monat Juli die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.de übernehmen, indem sie die Anliegen, die Menschen dort formulieren, in ihr Gebet aufnehmen. 

Im Mai wählten die Katharinenschwestern eine neue Provinzleitung, der folgende Schwestern angehören: (von links) Ratsschwester M. Magdalena Wolle, Vikarin Sr. M. Gabriele Jonek, Provinzoberin Sr. M. Christina Clemens, Ratsschwester Bernadete Willrich und Ratsschwester M. Amanda Steffen.

© Katharinenschwestern

Zehn Schwestern leben derzeit im Katharinenkloster am Münsteraner Ermlandweg. In Münster ist der Sitz der Deutschen Provinz der „Kongregation der Schwestern von der heiligen Jungfrau und Martyrin Katharina“. Weitere Niederlassungen in Deutschland gibt es neben Xanten im Bistum Münster noch in Berlin, Frankfurt am Main und Daun (Eifel). Weltweit gibt es rund 430 Katharinenschwestern in 13 Ländern. Erst im Mai wurde Schwester M. Christina Clemens für weitere drei Jahre als Provinzoberin wiedergewählt. 

Die Katharinenschwestern betrachten ihre in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert von der seligen Regina Protmann gegründete Gemeinschaft als ersten Frauenorden, der nicht nur kontemplativ ausgerichtet, sondern auch sozial tätig war. Zu ihren Aufgaben zählten Dienste in der Kranken- und Altenpflege, in Schulen und Kindergärten, in der Gemeinde- und Krankenhausseelsorge, in Besuchsdiensten, in der Sterbebegleitung, in Gesprächs- und Bibelkreisen.
Über diese konkreten Aufgaben hinaus ist den Katharinenschwestern die Spiritualität wichtig und das Gebet für alle Not der Menschen. Schwester M. Ludgera verweist auf Regina Protmanns Leitwort „Wie Gott will“. Heute gelte es mehr denn je, herauszufinden, was Gott von den Schwestern mit ihren derzeitigen Kräften und an ihren derzeitigen Orten wolle. Gemeinschaft und Evangelium leben, für Gott da sein und ihm in der Nachfolge Christi dienen: Das seien die Schwerpunkte der Gemeinschaft.

 „Es ist eine Frage der Verantwortung, seine Werke rechtzeitig und geordnet aus der Hand zu geben“

Die Katharinenschwestern sind sich bewusst, dass sie älter und zahlenmäßig weniger werden. Umso bewusster gehen sie die Zukunft ihrer Gemeinschaft an. So haben sie ihre Einrichtungen – wie etwa Senioren- und Pflegeheime, Hospize und Krankenhäuser – schon 2011 in die eigens gegründete Regina-Protmann-Stiftung übertragen. „Es ist eine Frage der Verantwortung, seine Werke rechtzeitig und geordnet aus der Hand zu geben“, meint Schwester M. Ludgera Stolze, die im Katharinenkloster in Münster lebt.

Dass Werte und Haltung der Katharinenschwestern erhalten bleiben, ist in der Satzung der Stiftung festgeschrieben. Außerdem gehören zwei Schwestern dem fünfköpfigen Vorstand an. „So tragen wir unsere Werke nach wie vor mit“, sagt Schwester M. Ludgera, „wir sind der Stiftung noch eng verbunden.“ Parallel sei der Gemeinschaft mit Blick auf ihre Aufgaben wichtig, „so lange wie möglich in der Liturgie und in der Krankenhausseelsorge präsent zu bleiben“.

"Auch wer nicht an Gott glaubt, findet dort Trost in der Mitmenschlichkeit"

Als Dienst an Gott und den Menschen sehen die Schwestern auch das Mittragen von Anliegen anderer. Deshalb werden sie – jede persönlich und gemeinsam im täglichen Vespergottesdienst – für die im Internetportal formulierten Bitten beten. „Das Gebet verändert nichts an gewesenen Ereignissen, denn Gott kann nur wirken im freien Willen der Menschen und hat sich an diesen gebunden“, erklärt Schwester M. Ludgera, „aber die Art und Weise, wie Menschen sich zu dem Geschehenen stellen, wird durch das Gebet an Gott beeinflusst“.

Beten könne man lernen, in der Ruhe, allein oder in Gemeinschaft. Letzteres zeige sich immer wieder nach schlimmen Ereignissen und Katastrophen, wenn Menschen in Kirchen zusammenkämen. „Auch wer nicht an Gott glaubt, findet dort Trost in der Mitmenschlichkeit, und das wiederum geht nur dank Gottes Wirken im Einzelnen“, ist Schwester M. Ludgera überzeugt. 

In diesem Sinne möchten sie und ihre Mitschwestern die Anliegen mittragen, die unter www.haus-der-seelsorge.de formuliert werden können. Weitere Infos über die Katharinenschwestern gibt es unter www.katharinenschwestern.de .

Anke Lucht