Keine weiteren Missbrauchsvorwürfe

, Bistum Münster, Kreisdekanat Borken

Im Oktober hatte das Bistum Münster darüber informiert, dass in der katholischen Propsteigemeinde St. Remigius in Borken der Priester H. K. Anfang der 1990er Jahre eine damals noch minderjährige Person mehrfach sexuell missbraucht haben soll. Der Vorwurf war dem Bistum über eine Meldung bei einer Ansprechperson im April 2023 mitgeteilt worden. Nach der öffentlichen Information durch das Bistum hat es beim Bistum Münster, bei der Interventionsstelle des Bistums und auch bei den Ansprechpersonen für Betroffene keine weiteren Meldungen gegeben.

Dies gilt auch mit Blick auf eine weitere Meldung, die angebliche Übergriffe an einem anderen Ort im Bistum betrifft. Hierüber hat der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, jetzt Propst Christoph Rensing informiert. Auch bei der Pfarrei gab es nach Angaben von Rensing keine weiteren Meldungen.

Über den Antrag des Betroffenen auf eine Zahlung in Anerkennung des Leids ist nach Kenntnis des Bistums noch nicht entschieden worden. „Angesichts dieser derzeitigen Faktenlage, kann man nicht davon ausgehen, dass es den behaupteten Missbrauch nicht gegeben hat – aber es lässt sich eben alles nicht rechtssicher aufklären“, stellt Peter Frings fest. „Mit dieser Ungewissheit müssen wir leben und das ist eine der belastenden Erfahrungen in diesem Themenfeld, die auch aus anderen Fällen bekannt sind.“

Propst Rensing macht deutlich, dass das Thema für die Pfarrei keineswegs erledigt ist. „Es gab sehr unterschiedliche Reaktionen darauf, dass das Bistum mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit gegangenen ist“, sagt er. Von daher gibt es Überlegungen, wie das Thema in der Pfarrei weiter besprochen werden kann. Dazu wurden Kontakte zu Pfarreien in vergleichbaren Situationen und mit dem Bistum aufgenommen.

Dr. Stephan Kronenburg