Kevelaer feiert ein Jahr lang das 375-jährige Bestehen der Wallfahrt

Es sei, sagt Pastor Rolf Lohmann, kaum vorstellbar, wie viel Arbeit in der Vorbereitung des kommenden Jahres steckt. Das ein ganz besonders sein wird, wie der Rektor der Wallfahrt in Kevelaer erklärt: 2017 jährt sich die Einsetzung des Gnadenbildes, das noch heute in der Gnadenkapelle besucht werden kann, zum 375. Mal.

Das ganze Jahr wird an dieses Ereignis mit zahlreichen Veranstaltungen erinnert. Zu den Höhepunkten dürfte die große "Marientracht" zählen, eine Prozession, angeführt vom Gnadenbild, begleitet von Fahnenabordnungen der Vereine und zahlreichen Pilgern. Diese ist am Samstag, 3. Juni, und beginnt um 10.30 Uhr an der St.-Antonius-Kirche, in die das Bild einen Tag zuvor gebracht wird.

Diese "Marientracht", betont Lohmann, sei ein seltenes Ereignis. Früher nur alle 50 Jahre praktiziert, habe man sich dazu entschieden, mit dieser Tradition zu brechen und das Gnadenbild nach 25 Jahren wieder durch die Straßen zu tragen. "Wir sind der Meinung, dass jede Generation das erleben kann", sagt Lohmann. Zudem: "Gerade in der heutigen Zeit ist das ein Zeichen, dass wir nach draußen gehen, unseren Glauben bestärken und auch Flagge zeigen. Wir stehen dazu und möchten nah bei den Menschen sein." Die Gläubigen dürften sich, sagt der Wallfahrtsrektor, "nicht in den Kirchen und Sakristeien verstecken. Sie müssen nach draußen gehen."

Zum anschließenden Gottesdienst werden unter anderem der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, und der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, in Kevelaer erwartet. Die Feier am 3. Juni liegt mitten in der Festwoche, die bereits am Mittwoch, 31. Mai beginnt und am Sonntag, 11. Juni endet. Tags zuvor erwartet die Besucher die Welturaufführung eines Mysterienspiels zum Leben Marias mit Texten von Sebastian Rütten und Musik von Elmar Lehnen. Mehrere Tausend Besucher werden dazu erwartet, sagt Wallfahrtssekretär Dr. Rainer Killich.

Vier Seiten, eng bedruckt, umfasst das bislang geplante Programm im Jubiläumsjahr – das kleine Heft wird ab dem Wochenende in Kevelaer verteilt. Das gehe nur, sagt Lohmann, weil viele Menschen zusammenarbeiten. "Das ist nicht eine Sache von St. Marien, da sind alle in Kevelaer mit dabei. Alle Pfarren, die Stadt, Schulen, Vereine und viele weitere Helfer planen das Jahr. Ich freue mich über das gute und weiterführende Zusammenspiel aller, die mitmachen."

Trotz der zahlreichen Aktionen ist Pastor Lohmann eine Sache besonders wichtig: "Wir wollen mit diesem Jubiläum nicht uns feiern. Es geht um die Botschaft des Evangeliums, das allen Menschen auf der Welt zugänglich sein soll und nicht exklusiv ist für eine Gruppe."

Bildunterschrift: Vor dem Gnadenbild zeigen einige Mitglieder des Kernteams, das das Jubiläumsjahr vorbereitet, das frisch gedruckte Programmheft: (v.l.) Gottfried Mülders, Dr. Rainer Killich, Erich Rotthoff, Pastor Rolf Lohmann und Eva Kassing.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 06.09.16
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