Kinder der Lambertischule haben sich kreativ mit Afrika beschäftigt

, Kreisdekanat Coesfeld

„Ist das so richtig?“ „Dürfen wir noch eine Trommel bekleben?“ Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3 c der Lambertischule sind voll in ihrem Element und ihre Klassenlehrerin Gabriele Konrad eine gefragte Expertin. In den vergangenen Wochen haben sie und ihre Kolleginnen mit Schülerinnen und Schülern Tontöpfe bemalt, die nun mit Pergamentpapier beklebt werden. In der nächsten Woche kommen sie bei einem Trommelworkshop erstmals zum Einsatz. Zwei Räume weiter stehen so genannte Regenmacher zum Trocknen an den Fensterscheiben. Die 27 Kinder der Klasse 2 a haben sie mit afrikanischen Mustern und Symbolen in Erdfarben gestaltet. Auch finden sich typische Tiere wie Giraffen und Elefanten auf den Röhren, die beim Kippen Regengeräusche imitieren. 

Kinder sitzen um einen Tisch und bemalen Pappröhren.

Die Zweitklässler haben farbenfrohe Regenmacher gestaltet, die am Sonntag, 5. März, im Pfarrheim ausgestellt werden.

© Lambertischule

Verschiedene Aktionen haben an der Grundschule zum Thema Afrika stattgefunden. Das hat einen Grund. Denn die Schulgemeinschaft pflegt eine langjährige Partnerschaft zur St. Charles Lwanga School in Tamale in Nordghana, die aus der inzwischen 40-jährigen Verbindung der beiden Pfarreien St. Lamberti in Coesfeld und Holy Cross in Tamale entstanden ist. 

So war zum Beispiel Theresa Hölscher aus Hausdülmen zu Gast. Die Studentin hat sich in Ghana während eines freiwilligen sozialen Jahrs über das Bistum Münster in einer Schule engagiert. „Sie hat uns ganz viele Fotos gezeigt und erzählt, wie die Kinder in Ghana leben“, berichtet Linda und ihre Freundin Janna fügt hinzu: „Das war wirklich interessant.“ In einem sind sich die beiden Achtjährigen aber einig: „Das Essen sah echt komisch aus. Das hätte uns nicht geschmeckt.“ 

Die rund 60 Trommeln, die die Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassen gebaut haben, werden in der Schule verbleiben. „Wir wollen sie im Musikunterricht einsetzen“, verrät Konrad. Aber auch Kinder, denen es gerade nicht so gut gehe, hätten die Möglichkeit, sich mit einer Trommel zurückzuziehen, „und ihren eigenen Rhythmus wiederzufinden“. Die Klassenlehrerin ist von der gemeinsamen Aktion ebenso begeistert wie ihre Schützlinge. „Über diesen Weg erreichen wir alle Kinder, ohne zu differenzieren. Das funktioniert auch ohne Sprache“, freut sie sich über das Engagement der Drittklässler. 

Auch die Zweitklässler haben einiges über Afrika erfahren. „Die Schülerinnen und Schüler der vierten Patenklasse hatten sich im Unterricht mit dem Kontinent beschäftigt. Sie haben ihre anschaulichen Plakate in Kleingruppen im Unterricht vorgestellt“, berichtet Klassenlehrerin Tanja Roters. Das habe den Kindern bei der Gestaltung der Regenmacher geholfen, sich für typisch afrikanische Farben, Formen und Symbole zu entscheiden. Und ein bisschen stolz sind die Zweitklässler auch. Denn ihre Regenmacher werden am Sonntag, 5. März, nach dem Festgottesdienst, der unter dem Motto „TAMAHA BENI – Da ist Hoffnung“ um 10.15 Uhr in der St.-Lamberti-Kirche gefeiert wird, im Pfarrheim St. Lamberti ausgestellt.

Michaela Kiepe

Kinder sitzen am Tisch und kleben Pergamentpapier auf die angemalte Trommel.

Linda (links) und Janna aus der Klasse 3 c haben gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Trommeln gebastelt, die bei einem Workshop in der nächsten Woche zum Einsatz kommen.

© Bistum Münster