Kinder- und Jugendfilmpreis für die Geschichte zweier Brüder 2014
Bei der fünften Auflage des Kirchlichen Filmfestival in Recklinghausen wurde am Samstag (8. März 2014) der Sieger des Kinder- und Jugendfilmpreis vergeben.
Der Film "Bekas" des Regisseurs Karzan Kadar versetzt den Zuschauer zurück in das Jahr 1990 in den kurdischen Teil des Irak.
Er erzählt von den Waisenkindern Zana (6) und Dana (10), die sich auf eine Reise begeben, um ihr Idol Superman in den USA zu finden. Einziges Transportmittel und Begleiter der Brüder auf diesem langen Weg ist der Esel Michael Jackson. Auf dem steinigen Weg in ihre "Stadt der Träume" erleben die Brüder viele Abenteuer, die auch zeigen, was wahre Geschwisterliebe bedeutet und dass jeder ein Superman sein kann.
Der Kinder- und Jugendfilmpreis wurde vom Recklinghäuser Bürgermeister Wolfgang Pantförder zusammen mit dem katholischen Stadt- und Kreisdechanten Propst Jürgen Quante gestiftet. Mit-Gewinner waren die Kinobesucher, denn der Filmpreis kam ihnen zugute: Sie konnten den Siegerfilm für nur einen Euro anschauen. Insgesamt kamen rund 160 Zuschauer zu der Vorführung im Cineworld-Kino. "Es ist toll, dass Deutschlands einziges kirchliches Fimfestival in Recklinghausen beheimatet ist", so der Propst.
Der künstlerische Leiter des ökumenisch organisierten Filmfestivals, Michael Kleinschmidt, zeigte sich von dem Film begeistert. "Filme, die zu realistisch daherkommen, haben es bei Kindern und Jugendlichen oft schwer. In diesem Jahr haben wir erstmal eine Kinderjury über den Preisträger entscheiden lassen. Es waren vier Filme im Wettbewerb, von denen sich schließlich Bekas durchsetzen konnte."
Kerstin Schygulla und Alessa Marie Nopper waren Mitglieder der Kinderjury und mit Herzblut dabei. "Man sieht einen Film mit ganz anderen Augen, wenn man ihn bewerten und einschätzen soll", so die 15-jährige Kerstin, "man fokussiert sich viel mehr auf bestimmte Dinge." Die elf Jahre alte Alessa Marie hat der Siegerfilm überzeugt: "Das ist ein spannender Film mit lustigen, aber auch dramatischen Momenten."
Der Geschäftsführer des Kreisdekanats Recklinghausen im Bistum Münster, Marc Gutzeit, war mit der Arbeit der Kinderjury hoch zufrieden. "Neun Kinder zwischen acht und 15 Jahren bildeten das Gremium. Wir haben jedem der Jurymitglieder einen Schwerpunkt gegeben. Dramaturgie, Musik, Humor und Fotografie wurden dabei von einzelnen Kindern beurteilt und nachher alles zu einem Gesamtbild zusammengetragen", schildert er das Verfahren.
Als besondere Überraschung standen nach der Vorführung des Films die beiden Synchronsprecher der Filmschauspieler Rede und Antwort. Pablo Ribet Buse (11) ist in "Bekas" die deutsche Stimme von Zana. "Zana war sehr schwer zu synchronisieren. Er spricht immer sehr laut und schreit viel", beschrieb er, "das strengt an und ist oft nicht leicht zu sprechen. Lachen und Weinen sind auch immer eine Herausforderung. Ich finde, das ist ein toller Film, in dem Freude und Angst oft dicht beieinander liegen."
Ähnlich sieht das auch David Weyl. Der 16 Jahre alte Schüler spricht den großen Bruder Dana. "Diese Synchronisation war schon etwas besonderes", meinte er, "es dreht sich im Grunde immer nur um die beiden Brüder. Das Arbeiten auf den genauen Punkt hin ist sehr schwierig. Aber der Film ist überzeugend."
Text: Bischöfliche Pressestelle
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