Die Acht- bis Zehnjährigen des KinderPilgerClubs hatten mit Petra-Maria Wewering überlegt, wie sie anderen Mädchen und Jungen erklären können, warum jährlich Tausende Menschen nach Telgte pilgern. Entstanden ist ein 1,5 Kilometer langer Rundweg mit zwölf Stationen, den Kinder, Familien oder Gruppen eigenständig entdecken können. Ein KinderPilgerPass, der an der ersten Station mitgenommen werden kann, enthält Einführungstext, eine Aufgabenstellung und einen Bibelvers. QR-Codes an den jeweiligen Stationen stellen weitere Inhalte wie eigens produzierte Audiodateien der Kinder oder jeweilige künstlerische Einordnungen zur Verfügung. „Natürlich freuen wir uns über das Preisgeld von 5000 Euro“, erklärte Propst Langefeld. „Wichtiger ist aber, dass durch diesen Preis noch mehr Familien von unserem KinderPilgerWeg erfahren und nach Telgte kommen können, um hier ihren Glauben zu vertiefen.“
Sonderpreis für Projekt "Helfende Hände"
Auf dem zweiten Platz landete der Pfarrverband Stiftsland in Bischofswiesen mit dem „Trostkoffer“, der Eltern von Kindergarten- und Grundschulkindern helfen soll, gemeinsam die Trauer um einen lieben Menschen zu bewältigen. Die Radiokinderkirche der katholischen Pfarrei Franz von Assisi Kiel und der evangelischen Luthergemeinde Kiel gewann den dritten Platz. Dieses Format bringt die Kinderkirche in die eigenen vier Wände, sie lädt zum Mitsingen ein und schafft im persönlichen Umfeld einen Raum, in dem Eltern mit ihren Kindern Gottesdienst feiern können. Für besonderes Engagement in Krisenzeiten wurde zudem ein Sonderpreis verliehen. In der Pfarrei Heilig Kreuz in Winnweiler wurde kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges durch Pfarrer Carsten Leinhäuser eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet, da die Notunterkunft schnell ausgelastet war. In kürzester Zeit fanden sich etwa hundert Ehrenamtliche im Ort für das Projekt "Helfende Hände".
Austen: "Es geschieht viel Gutes und Positives in der Kirche"
„Die Menschen, die sich heute für den Glauben und die Glaubensweitergabe einsetzen, sind mutig“, erklärte Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes und Jurymitglied des Preises. „Sie engagieren sich, weil keiner alleine glauben soll. Sie setzen sich gegen alle Entmutigungen ein, die wir derzeit erleben: der Vertrauensverlust der Kirche, die schwierige Situation in vielen Gemeinden, fehlende Zugänge zum Glauben. Aber wir dürfen eben auch mit Zuversicht und Selbstbewusstsein unterwegs sein: Es geschieht viel Gutes und Positives in der Kirche. Und das dürfen wir mit Glaubensfreude nach außen tragen. Das zu zeigen, ist ein Ziel des Bonifatiuspreises.“ 187 Projekte hatten sich unter dem Motto „Mut machen. Neue Wege gehen!“ um den „Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln in Deutschland“ 2022 beworben.
Weitere Informationen zum Kinderpilgerweg gibt es im Internet auf www.telgter-wallfahrt.de/kinderpilgerweg. Informationen zum Bonifatiuswerk gibt es auf www.bonifatiuswerk.de.