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Kirchen in NRW gedenken des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht

, Bistum Münster

Anlässlich des 85. Jahrestags der Reichspogromnacht bringen die fünf katholischen (Erz-)Bistümer in Nordrhein-Westfalen in einem gemeinsamen Schreiben ihre Sorge über den erstarkenden Antisemitismus in Deutschland zum Ausdruck und verurteilen Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Menschen. Für das Bistum Münster hat Bischof Dr. Felix Genn das Schreiben unterzeichnet und betont: „Als katholische Kirche in Nordrhein-Westfalen stehen wir an der Seite der Jüdinnen und Juden. Jüdisches Leben ist für Deutschland wichtig und nicht wegzudenken. Wir müssen alles dafür tun, dass jüdisches Leben sicher bleibt – in Deutschland, in Israel und überall.“

Bischof Dr. Felix Genn betont: „Als katholische Kirche in Nordrhein-Westfalen stehen wir an der Seite der Jüdinnen und Juden. Jüdisches Leben ist für Deutschland wichtig und nicht wegzudenken. Wir müssen alles dafür tun, dass jüdisches Leben sicher bleibt – in Deutschland, in Israel und überall.“

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Der terroristische Angriff der Hamas auf Israel löse Entsetzen und Abscheu aus. „Wir verurteilen die Gewalt, die im Namen Gottes verübt wird, auf das Schärfste“, erklärt Bischof Genn. Der Angriff sei das Ergebnis des hasserfüllten Terrors einer kleinen Gruppe, der jedoch das Leben unzähliger unschuldiger Menschen im Nahen Osten und hierzulande bestimme: „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen und die Pflicht, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen“, betont er.

Ausdrücklich stellen sich die NRW-(Erz-)Bischöfe aus Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn mit Blick auf die Geschehnisse im Nahen Osten ihrer gemeinsamen Verantwortung, die Erinnerungskultur zu stärken und gegen den Antisemitismus vorzugehen. Die katholische Kirche habe schon einmal den Fehler gemacht, stillschweigend daneben zu stehen, während jüdischen Nachbarn der Hass und die Gewalt einer ideologisierten Menge entgegenschlug, heißt es in dem Schreiben: „Uns ist klar: Die Zeit des ‚Nie wieder‘ ist jetzt. Wir empfinden tiefe Scham über das damalige Schweigen und die Mitwirkung von Christinnen und Christen an den Gräueltaten.“

Ihre Gedanken richten sich besonders an die Leidtragenden des Konflikts: „Wir stehen an der Seite der Trauernden und beklagen die vielen Opfer des Überfalls auf Israel und die vielen Menschen, die in der Folge auf beiden Seiten der Grenze ihr Leben verloren haben. Wir fühlen mit den Menschen, die unfassbares Leid und große existentielle Ängste erfahren.“

Bild oben: Die orthodoxe Synagoge Ohel Jakob in der Münchner Herzog-Rudolf-Straße nach dem Brandanschlag am 9. November 1938.       Bundesarchiv/Bild 146-1970-041-46/Unknown/CC-BY-SA 3.00