Kirchliche Statistik für 2016 veröffentlicht – Bischof Genn dankt Katholiken für ihr Engagement
Die Zahl der Kirchenaustritte ist im Bistum Münster im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich zurückgegangen: 8.114 Katholiken erklärten ihren Austritt, das waren 1.680 (17 Prozent) weniger als im Vorjahr und deutlich weniger als 2014 (11.859).
369 Personen, die die Kirche früher einmal verlassen hatten, traten im Bistum Münster im vergangenen Jahr wieder in die katholische Kirche ein, hinzu kamen 234 Eintritte aus anderen christlichen Konfessionen. Wie die Bischöfliche Pressestelle am Freitag, 21. Juli, in Münster weiter mitteilte, sind 2016 im Bistum 14.670 Menschen durch die Taufe neu in die Kirche aufgenommen worden, 353 mehr als 2015. Die aktuelle Katholikenzahl in der Diözese lag Ende vergangenen Jahres bei 1,89 Millionen, das sind 16.636 weniger als ein Jahr zuvor. Münster ist hinter dem Erzbistum Köln weiterhin die zweitgrößte Diözese in Deutschland.
Einen Rückgang gab es im vergangenen Jahr im Bistum Münster bei den Menschen, die sonntags an der Messe teilnehmen. 2016 waren es 172.582 Katholiken (9,1 Prozent) und damit 10.860 weniger als im Vorjahr. Leicht gestiegen ist 2016 die Zahl der kirchlichen Trauungen (2016: 3.698; 2015: 3.650). Zurückgegangen sind die Zahlen der Erstkommunionen (2016: 15.145; 2015: 15864), Firmungen (2016: 13.823; 2015: 14.397) und der Bestattungen (2016: 20.026; 2015: 20.308).
Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, erklärt zu den Zahlen: „Über 8.000 Menschen sind im vergangenen Jahr in unserem Bistum aus der Kirche ausgetreten. Die Zahl ist – auch wenn sie deutlich niedriger ist als im Vorjahr – schmerzhaft hoch. Dahinter verbergen sich individuelle Geschichten und Gründe für den Austritt. Als Kirche im Bistum Münster müssen wir sehr genau auf diese Gründe schauen. Und wir müssen Schritte auf die Menschen zugehen, um ihnen deutlich zu machen: Wir sind keine Kirche der Ab- und Ausgrenzung, sondern eine Kirche, die die Beziehung zu den Menschen sucht und ihnen zeigt, dass die Beziehung zu Jesus Christus das Leben bereichert.
Hier stehen wir in unserem Bistum in wichtigen Veränderungsprozessen: Wir wollen die Beziehung zwischen der Liturgie, also den gottesdienstlichen Feiern, und dem Leben der Menschen stärken. Wir wollen intensiver auf Menschen zugehen, die sich in schwierigen Lebenssituationen oder am Beginn einer neuen Lebensphase befinden. Und wir wollen unser Profil als katholische Kirche im Bistum Münster schärfen: Kirche im Bistum Münster, das sind nicht nur die so genannten Amtsträger oder die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern das sind alle Getauften mit ihren individuellen Begabungen und Fähigkeiten.
Jedem dieser Getauften, die – vielleicht trotz mancher Kritik an unserer Kirche – weiter zu unserer Gemeinschaft gehören und sich auf unterschiedliche Weise einbringen, bin ich sehr dankbar. Dieser Dank gilt, und das möchte ich vor dem Hintergrund der im November anstehenden Wahlen betonen, besonders den mehr als 2.000 Frauen und Männern, die sich in den Pfarreiräten in unserem Bistum engagieren. Ich weiß, dass diese Arbeit manchmal mühsam ist. Aber wie großartig ist es, dass es diese Menschen gibt, die sagen: Ich bin bereit, mich auch über einen längeren Zeitraum in meiner und für meine Kirche einzusetzen. Zusammen, da bin ich trotz mancher Zahlen, die die aktuelle Statistik zeigt, zuversichtlich, werden wir als Kirche im Bistum Münster eine gute Zukunft haben.“
Die wichtigsten Zahlen für das Jahr 2016 aus dem Stadtdekanat Münster, aus den Kreisdekanaten und aus dem Offizialatsbezirk Oldenburg (in Klammern die Zahlen des Jahres 2015) finden sich in der folgenden Tabelle:
Text: Bischöfliche Pressestelle / 21.07.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
