Köse erinnert sich gut an die besondere Zeit, in der „Roter März“ entstand. „Wir haben mitten in der Corona-Pandemie geprobt und gedreht. Es war die Zeit der Ausgangssperre“, berichtet er. Das Projekt habe schon vor Corona in den Startlöchern gestanden. Dann sei die Pandemie gekommen und das kulturelle Leben habe am Boden gelegen. „Unter dieser Prämisse ist das alles entstanden. Wir sind das Wagnis eingegangen. Die Produktionszeit war schon etwas sehr besonderes“, sagt der Regisseur, Drehbuch- und Theaterautor. Die Premiere habe im April 2021 im Live-Stream vor einem Geisterpublikum stattfinden müssen.
Mit seinem Hybrid-Drama, das mit Mitteln wie Spannung und Emotionen die Zuschauenden erreichen möchte, hat Köse dem Geistlichen Albert Nienhaus ein Denkmal gesetzt. „Er war so etwas wie Kult bei uns im Ruhrgebiet. Er hat seinen Glauben gelebt, hat Brücken gebaut und ist auf die Menschen zugegangen. Solche Menschen brauchen wir“, ist er überzeugt. Er wolle zeigen, was die Kirche mit den richtigen Leuten leisten könne. Pfarrer Nienhaus habe so viel bewirkt mit seinem Glauben und habe ohne Angst gekämpft. „Das Stück ist auch ein Spiegelbild für die heutige Zeit. Es macht deutlich, wenn sich die Gesellschaft von Ängsten leiten lässt, verlieren wir die Verbindung zu Gott“, sagt er. Köse ist beim Kirchlichen Filmfestival kein Unbekannter. 2016 war er mit seiner Dokumentation „Letzte Zuflucht“ zu Gast.
Das Kirchliche Filmfestival präsentiert mit dem Hybrid-Drama eine neue Form im Kino. „Zudem möchten wir ein Filmprojekt zeigen, das mit seinem Thema besonders für diese Region interessant ist“, erläutert Borries den Hintergrund für die Sonderveranstaltung.
Mehr Informationen finden sich im Internet auf der Homepage des Films Roter März. Karten zum Preis von zehn Euro gibt es ab sofort im Vorverkauf an den Kassen des Cineworld Recklinghausen sowie auf der Internetseite des Kinos.
Text: Michaela Kiepe/Fotos: Adnan G. Köse