Kita St. Marien in Sprakel unterstützt Verkehrssicherheit

, Stadtdekanat Münster

Finn kennt seinen Schulweg schon ganz genau: „Ich hab ihn bestimmt 20 mal geübt“, erzählt der Sechsjährige den Polizistinnen und Polizisten stolz, die am 10. August in die katholische Kita St. Marien in Münster-Sprakel gekommen sind, um Medienvertreterinnen und – vertretern ihr neugestaltetes Präventionsprojekt „Kinder verkehrssicher im Bezirk“ vorzustellen. Finn hat auch dank der spielerischen Übungen zur Verkehrssicherheit der Polizei so viel Ahnung. „Ich muss auf dem Bürgersteig gehen und besonders gut aufpassen, sonst kann man einen Unfall haben oder von den Autos überfahren werden“, weiß er es ganz genau. 

93 Kinder verunglückten 2021 auf Münsters Straßen, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Polizei Münster hat deshalb ihre Verkehrspräventionsarbeit ausgeweitet und bietet ihr Programm nun stadtweit an allen Kindergärten und Schulen an. Neben der etablierten Verkehrspuppenbühne, die den Vorschulkindern aufzeigt, wo Gefahren im Straßenverkehr lauern, umfasst das ausgeweitete Programm nun auch das „Rote-Ritter-Mobil“. Der Anhänger enthält verschiedene Fahrzeuge wie CityRoller, Laufräder und Tretroller, außerdem Miniatur-Verkehrsschilder, um den Straßenverkehr zu simulieren, zusätzlich Demonstrationsmaterialien, um aufzuzeigen, wie wichtig beispielsweise das Tragen eines Fahrradhelms ist. Eine Woche lang bleibt das Mobil in dem jeweiligen Kindergarten, so dass sich die Kinder in Ruhe unter Anleitung mit den Materialien beschäftigen können. 

Anja Feldmann, Leiterin der Kita St. Marien, ist dankbar für die gute Kooperation mit der Polizei Münster. „Im Laufe eines Kita-Jahres besucht uns die Polizei mehrmals – jedes Mal ein echtes Highlight für die Kinder“, weiß die Leiterin. Die Bedeutung der Zusammenarbeit geht weit über die Freude der Kinder hinaus, sind sich die Erzieherinnen und Erzieher bewusst. „Als Kindertageseinrichtung haben wir einen Bildungsauftrag und Verkehrssicherheit ist ein fester Bestandteil davon“, betont Feldmann. Ob der Fußgängerführerschein, der den Namen und ein Foto des Kindes beinhaltet und das verkehrssichere Verhalten der Kinder bestätigt, die Verkehrspuppenbühne, Informationsmaterialien für die Eltern oder das „Rote-Ritter-Mobil“, das bereits im März in der Kita St. Marien zu Gast war – „all diese Maßnahmen tragen zu einer Sensibilisierung der Kinder für den Straßenverkehr bei.“ 

Das unterstreicht auch Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf bei der Vorstellung der Präventionsarbeit: „Wir wollen zusammen mit Pädagogen und Eltern dafür sorgen, dass Kinder sicher unterwegs und gesund heimkommen“, erklärt sie. Vor allem während der Corona-Pandemie hätten Kinder durch die viele Zeit zu Hause wenige Berührungspunkte mit dem Straßenverkehr gehabt. „Unsere Kolleginnen und Kollegen des Bezirksdienstes haben erkannt, dass es beiden Vorschulkindern wichtig ist, tiefer in die Verkehrserziehung einzusteigen“, betont Alexandra Dorndorf und ruft Kitas und Schulen dazu auf, das Angebot zur Verkehrsprävention kostenfrei in Anspruch zu nehmen. 

Ann-Christin Ladermann