Ausreichend Fläche für ein insektenfreundliches Projekt war vorhanden, es fehlte nur noch eine Idee zur konkreten Umsetzung. Die Projektgruppe, bestehend aus fünf Kindern, alle zwischen vier und fünf Jahre alt, entschied schnell, dass eines der ungenutzten Hochbeete im Innenhof in ein Sandarium, eine künstliche Nist- und Brutstätte für erdnistende Wildbienen, umgewandelt werden sollte. Auch die weiteren Schritte wurden von den Mädchen und Jungen der Projektgruppe begleitet. Vom Aussuchen der Kräuter und der Blumen über das Umgraben des Beetes bis zum Bewässern der Pflanzen packten sie tatkräftig mit an. Dabei konnten die Kinder beobachten, welchen Unterschied ihre Arbeit macht. Dankbar waren die Erzieherinnen besonders für die Unterstützung der Stiftung, die Materialien bereitstellte wie Broschüren, Sticker und ein Banner für das Eingangstor der Kita.
Von Mai bis Ende Juni wurde in der Kindertagesstätte fleißig umgegraben, gepflanzt und bewässert, bis das Sandarium schließlich fertig war. Gelegen in einem ruhigen, sonnigen Bereich bietet es den Wildbienen Sand zum Nisten, Totholz mit Löchern als Rückzugsort, Kräuter und regionale Wildblumen sowie eine kleine „Bade-Oase“. Zusätzlich zu dem Sandarium wurden Bienenhäuser mit Hilfe der Eltern gebaut und auf dem Gelände der Kita aufgestellt.
„Auf dass der, Funke der Begeisterung‘ auf möglichst viele Menschen überfliegt und zum Mitmachen motiviert“, forderte die Ausschreibung des Wettbewerbs Anfang des Jahres auf. Ein Wunsch, der in der Kita St. Martinus in Erfüllung gegangen ist. „Das Thema Biene hat sich durch alle Bereiche gezogen“, freut sich Stefanie Düing rückblickend – vom Bienenlied, das die Kinder heute noch singen, bis zur Themenwoche „Rund um die Biene“, bei der alle Kinder teilnahmen. Zum Abschluss der Woche besuchte die Imkerin Daria Yakina von der Kleinod-Farm in Greven die Kinder und brachte einen Schaukasten mit einer Bienenwabe mit. Die Erzieherinnen sind sich einig: „Das war ein absolutes Highlight für die Kinder“.
Nach den Sommerferien dann die erfreuliche Nachricht: Die Kita St. Martinus zählt zu den Gewinnern – nur welchen Platz sie belegt hat, das wurde noch nicht verraten. Also ging es für Jessica Tackenberg und Katrin Brockmann nach Berlin in die „Gärten der Welt“ zur der Prämierungsfeier mit gut 140 Gästen, wo sie mit dem ersten Platz überrascht wurden. „Die Kinder bekamen Trophäen und Urkunden überreicht, die sie in die Vitrine im Eingangsbereich gestellt haben“, berichtet Jessica Tackenberg. Zudem erhielt die Kita Sachpreise wie Bücher, Blumensamen und natürlich Honig. Mit den Pflanzensamen plant die Kita, im Frühjahr neue Ideen der Kinder umzusetzen. Ein Geldpreis soll in die Medienpädagogik investiert werden, beispielsweise in Apps, die die Selbstständigkeit der Mädchen und Jungen fördern soll.
Der „Deutschland summt!“-Pflanzwettbewerb lebt von engagierten Partnern und Förderern. Damit diese bundesweite Mitmachaktion auch 2026 fortgeführt werden kann, sucht die Stiftung für Mensch und Umwelt neue Sponsoren und Fördermittel. Als Gewinner dieser wirksamen Initiative ruft die Kita St. Martinus in Greven Unternehmen in ihrem Umfeld und bundesweit dazu auf, den Wettbewerb zu unterstützen – damit er immer mehr Menschen für Artenvielfalt begeistert.
Text: Yara-Marie Offers
Bild: Rasele-Photography - Kita-Preisverleihung: Wettbewerbsleiterin Julia Sander (links) gratuliert Katrin Brockmann (Mitte) und Jessica Tackenberg stellvertretend für die Kita St. Martinus zum 1. Platz in der Kategorie „Kita-Gärten“.