Kleine Identracht beschließt Festwoche

, Kreisdekanat Warendorf

Weihbischof Dr. Christoph Hegge war am 16. September nicht allein zum Abschluss der traditionellen Ida- und Heimatwoche nach Herzfeld gekommen: Seine Mutter – mit dem Vornamen Ida – begleitete ihn in den ältesten Wallfahrtsort des Bistums Münster. „Wir sind zum ersten Mal gemeinsam hier, das ist etwas Besonderes für uns“, erklärte er zu Beginn des festlichen Gottesdienstes, bei dem außerdem Pfarrer Jochen Kosmann und Pfarrer Ulrich Liehr mit am Altar standen. Mit der anschließenden Kleinen Identracht sowie einem Fest rund um das Haus Idenrast fand die Woche, die unter dem Leitwort „Suche Frieden“ stand, in der Basilika St.-Ida ihren Abschluss.

Weihbischof Hegge segnet Kindergartenkinder.

Die Kindergartenkinder begrüßten Weihbischof Hegge vor dem Gottesdienst draußen vor der Basilika.

© Bistum Münster

In seiner Predigt ermutigte Weihbischof Hegge die Gläubigen, zu Friedensmenschen zu werden, wie die Heilige Ida einer gewesen sei. „Sie hat inneren Frieden ausgestrahlt, hat aus der Quelle der tiefen Verbundenheit zu Christus gelebt.“ Als Grundlage für diese Lebenseinstellung habe ihr ein Satz aus dem Evangelium gedient: „Gib das Geld den Armen und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben.“ Ehre, Macht, Erfolg – neben dem materiellen Besitz habe Ida auch den inneren Reichtum abgelegt. „Sie hat sich zu diesem Schritt entschlossen, damit Christus in ihr leben kann.“

Dem inneren Frieden auf der Spur zu sein, bedeute für Christen, sich auf die Suche nach Gott zu begeben. „Das heißt auch, zuhören, erkennen und offen sein für das, was er mir sagen möchte“, verdeutlichte Hegge. Anhand der Lebensgeschichte der Heiligen Ida lud er die Gläubigen ein, ihrem Beispiel zu folgen und sich frei zu machen von „dem Druck der Leistungsgesellschaft, dem ständigen Durchsetzen der eigenen Ideen und der eigenen Rechthaberei“.

Der Weihbischof gab ihnen eine ins Heute übersetzte Botschaft der Heiligen Ida mit auf den Weg: „Rüste dein Herz ab, habe Erbarmen, empfinde Mitleid und teile die Freude am Glauben.“ Die Heilige Ida sei Zeugin für die mit Freude gelebte Nachfolge Jesu: „Sie hat den inneren Frieden bezeugt und erzeugt, weil sie von Christus ganz und gar durchdrungen war“, schloss Hegge. 

Viele Gläubige sowie Messdiener, Fahnen- und Bannerabordnungen schlossen sich der anschließenden Identracht hin zur Ida-Büste an und nutzten so die Gelegenheit, den Gebeinen ihrer Ortsheiligen so nahe wie selten zu kommen. Auch die Kindergartenkinder reihten sich in die Prozession ein. Sie hatten zu Beginn des Gottesdienstes den Weihbischof eigens mit einem Lied begrüßt. Bei der Identracht wurden die Ida-Büste mit dem Hauptreliquiar der Heiligen Ida sowie der Ida-Schrein aus St. Christophorus Ostinghausen mitgeführt. Die musikalische Begleitung übernahm die Blasmusik Hultrop. Während des Gottesdienstes sorgte der Ida-Chor unter der Leitung von Basilika-Organist Jörg Bücker sowie das Alphornbläser-Ensemble für festliche Musik. Die anschließende Begegnung bei Gegrilltem und Getränken im und um Haus Idenrast ließ nicht nur die Festwoche ausklingen, sondern gab auch Gelegenheit, Sr. Annuntiata von den Katharinenschwestern in Herzfeld zum goldenen Ordensjubiläum zu gratulieren. 

Ann-Christin Ladermann

Mit einem festlichen Gottesdienst ist am 16. September die traditionelle Ida- und Heimatwoche in Herzfeld zu Ende gegangen.

© Bistum Münster