Knapp 1.000 Menschen gaben Weihbischof em. v. Twickel das letzte Geleit

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde am Samtag (7. Dezember 2013) Weihbischof em. Dr. Max Georg Freiherr von Twickel auf dem katholischen Friedhof in Vechta beerdigt.

Unter den Gästen waren zahlreiche Mitglieder der Familie, mehrere Bischöfe - unter anderem Dr. Franz-Josef Bode aus Osnabrück und Dr. Heinrich Mussinghof aus Aachen - und Weihbischöfe, das Münstersche Domkapitel, viele Geistliche aus dem Oldenburger Land, Vertreter der Politik und Ritter des Malteserordens. Bannerabordnungen katholischer Verbände und Vereine begleiteten den Trauerzug. Das Pontifikalrequiem in der Propsteikirche zelebrierte der Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn, die Beerdigung auf dem Friedhof hielt Weihbischof Heinrich Timmerevers. Die musikalische Gestaltung übernahmen Regionalkontor Stefan Decker, der Cloppenburger Organist Karsten Klinker und der Propsteichor, Vechtaer Georgs-Ritter leisteten die Ordnerdienste.

Um 9.40 Uhr setzte sich der Zug mit dem Sarg am Offizialat Richtung Propsteikirche in Bewegung. Vorweg zogen die Bannerabordnungen, die Bischöfe und das Domkapitel. Aus Platzgründen stellen sich die Bannerabordnungen in der nahe gelegenen Klosterkirche auf, eine Bild- und Tonübertragung ermöglichte es auch dort den Trauergästen, das Requiem mit zu verfolgen. In der Propsteikirche stellen die Sargträger den schlichten Sarg vor dem Altar ab. Die bischöflichen Insignien Kreuz, Mitra und Krummstab und Kelch und Stola des Verstorbenen wurden auf ihm drapiert. Übertragungswände in den Seitenschiffen der Kirche ermöglichten allen Teilnehmern einen guten Blick in den vollbesetzten Chorraum. Der Kranz- und Blumenschmuck war bewusst klein gehalten worden. Auf Wunsch des Verstorbenen hatte das Offizialat stattdessen zu Spenden für den "Caritas-Sozialfonds Weihbischof Freiherr von Twickel" aufgerufen.

"Ich danke allen, die sich um Weihbischof v. Twickel gekümmert haben," sagte Bischof Felix in seiner Begrüßung. Dompropst Kurt Schulte verlas zu Beginn des Requiems ein Beileidstelegramm des päpstlichen Staatssekretärs Erzbischof Pietro Parolin vor. "Mit großer Hingabe hat sich Weihbischof von Twickel für die ihm anvertrauten Gläubigen als Lehrer und Seelsorger eingesetzt," heißt es dort. Papst Franziskus erteile allen, die in Gebet und Opfer des Verstorbenen gedenken, den apostolischen Segen.

Max Georg sei ein bescheidener und edler Mensch gewesen, der "ein Priester und Bischof nach dem Herzen des Herrn sein wollte, um kraftvoll und weise die ihm anvertrauten Menschen zu Christus zu führen," sagte Genn in seiner Predigt. Er sei von zurückhaltender und bescheidener Tapferkeit geprägt worden, "in abgewogener und kluger Rede, mit Worten, die sympathisch den Sachverhalt trafen und zugleich die Kraft seines Geistes spüren ließen, in unermüdlichem Zuhören, in einer bescheidenen Lebensweise, die niemals seine eigene Person in den Mittelpunkt stellte." Diese Erfahrungen hätten die Menschen im Offizialatsbezirk immer wieder in Begegnungen mit ihm machen können, vor allem in den Wanderungen und Fahrradtouren mit jungen Menschen. "Viele, die sich heute zu seiner Beerdigung versammelt haben, wissen daher, was in dieser Stunde eucharistia, Danksagung, bedeutet," sagte der Bischof.

Genn verglich den Verstorbenen mit dem Guten Hirten, der sein Leben für die Schafe gab. "So haben wir ihn erlebt, als einen guten Hirten, dem wirklich an den Schafen liegt, der sie nicht im Stich lässt." Sein Wahlspruch "Largire clarum vespere" (Gib Licht am Abend) habe ihn bis zum Schluss begleitet. Genau in der Abendstunde zur Zeit des Vespergebetes sei Max Georg gestorben. "Was können wir ihm Besseres wünschen als die Erfüllung dieser Bitte," sagte Genn.

Unter Glockengeläut und begleitet von den Bannerabordnungen setzte sich anschließend der Trauerzug zum Friedhof in Bewegung. Die Grabstätte hatte sich Weihbischof em. v. Twickel selbst ausgesucht, einen Platz im Münsteraner Dombereich wollte er nicht. "Denn hier fühle ich mich daheim," hatte er noch im letzten Jahr anlässlich seines diamantenen Priesterjubiläums in Vechta gesagt.

Text: Ludger Heuer
Foto: bpv
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