„Kolping kann Umbruch“

, Stadtdekanat Münster

Zu seinem ersten „Herbstfest“ hatte der Stadtverband Münster am Samstag (29. 09.) seine Kolpingsfamilien eingeladen. Der gesellige Nachmittag begann mit einem Gottesdienst in der St.-Bernhard-Kirche in Angelmodde und stand unter dem Motto „Kolping gestern-heute-morgen“. Mit den Plänen für ein neues Kolpinghaus für Auszubildende in Münster taten die Teilnehmenden dabei einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft.

Kolping-Diözesangeschäftsführer Uwe Slüter hält seinen Vortrag am Rednerpult.

Kolping-Diözesangeschäftsführer Uwe Slüter nahm die Gäste mit auf einen historische Reise, aber er warf auch einen zuversichtlichen Blick nach vorn.

© Bistum Münster

Die Idee, mit einem solchen „Familienfest“ über die traditionelle Wallfahrt, die Nachtanbetung oder den Weltgebetstag hinaus als katholischer Verband, der in Münster rund 800 Mitglieder zählt, öffentlich gemeinsam in Erscheinung zu treten, entstand bereits vor einiger Zeit. Und die Resonanz zur Premiere war mit etwa 100 Teilnehmenden für Mit-Organisator Manfred Fiener erfreulich groß. Schon im Gottesdienst, den Pastor Thorsten Jortzig und Diakon Gerhard Heemann mit den Mitgliedern feierten, klang das Thema „Veränderung“ an: „Bleibt der Sache im Kern treu und lasst Euch nicht von der Suche nach dem Guten abbringen“, so würde Adolph Kolping wohl heute den Kolpingschwestern und -brüdern zurufen, vermutete Jortzig. Und Uwe Slüter, Geschäftsführer des Kolping-Diözesanverbands, knüpfte in seinem Impuls-Vortrag nahtlos daran an: „Die äußeren Formen mögen sich verändern, aber der Wille, die Gesellschaft vom Boden des Evangeliums aus mitzugestalten, der bleibt“, sagte er.

Der Referent nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die Entwicklung des Verbands von seinen Anfängen, als Adolph Kolping mit den „Gesellenheimen“ auf die Not der Junghandwerker einging und ihnen einen Familienersatz bot, über den tiefen Einschnitt in der Zeit des Nationalsozialismus‘ bis hin zur heutigen Organisations- und Aufgabenvielfalt. „Mein Fazit: Kolping kann Umbruch!“, betonte Slüter. Um auch aktuell die richtigen Antworten auf die Fragen der Zeit zu finden – „wer sind die Gesellen von heute?“ – brauche es wache Ohren und Herzen. „Im Moment sind wir auf der Suche nach einem Grundstück in Münster, um darauf ein neues ‚Kolpinghaus# zu errichten: Es soll dann jungen Auszubildenden, die weit weg von zuhause eine Ausbildung machen, eine Heimat auf Zeit geben“, stellte der Diözesangeschäftsführer den Gästen diese Planung vor als Teil der Zukunftsausrichtung des Verbands, der auch in Berufs-Bildung, Familienferien-Angeboten oder in der Nachmittagsbetreuung in Ganztagsschulen hoch aktuelle, generationenübergreifende Aufgabenfelder erschlossen hat.

Sich auf Neues einzulassen und Krisen sowohl als Herausforderung als auch als Chance durch die wache Beobachtung und Reaktion auf gesellschaftliche Veränderung wahrzunehmen, dazu lud Slüter die aufmerksam lauschenden Kolpingmitglieder an den liebevoll gedeckten Kaffeetischen ein. „Jede unserer heutigen Traditionen hat einmal als ‚Neuerung‘ angefangen“, gab er seinen Zuhörern mit auf den Weg. Ehe der Nachmittag endete, unterhielt Kiepenkerl Josef Kleingräber mit plattdeutschen Dönekes und viel Humor die Gäste dieser gelungenen Herbstfest-Premiere, die mit viel Beifall dankten.

Bildunterschriften:
Kiepenkerl Josef Kleingräber erfreute die Kolping-Mitglieder mit seinen plattdeutschen Beiträgen.

Mit einem Gottesdienst hatte das neu geschaffene „Herbstfest“ des Kolping-Stadtverbands Münster in der St.-Bernhard-Kirche im Stadtteil Angelmodde begonnen.

Text/Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Heike Hänscheid