Krippenschaffende erhalten Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preis

, Kreisdekanat Warendorf

Die 81. Telgter Krippenausstellung im RELiGIO, dem Westfälischen Museum für religiöse Kultur, ist am 23. Januar mit der Verleihung des Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preises des Bistums Münster zu Ende gegangen. Eine Jury hatte aus den rund 140 eingereichten Krippen zum Thema „Geheimnis der Nacht“ neun Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt, den zehnten bestimmte das Publikum. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und Juryvorsitzende Dr. Susanne Kolter von der Kunstkommission im Bistum Münster überreichten die Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preise in der benachbarten St.-Clemens-Kirche. 

Pandemiebedingt hatte sich die Krippenausstellung über zwei Jahre gestreckt. Aus „Geheimnis der Nacht“ wurde in diesem Winter „Geheimnis der Heiligen Nacht 2.0“. Rund 6500 Besucherinnen und Besucher kamen, um sich die Ausstellung anzuschauen – etwa die Hälfte der regulären Besuchszahl. Grund dafür seien die fehlenden Gruppenbesuche gewesen, die aufgrund von Corona abgesagt werden mussten, erklärte Museumsleiterin Dr. Anja Schöne. Sie war dennoch dankbar und zufrieden, dass die Ausstellung bis zum Ende gezeigt werden konnte: „Wir haben viele Menschen beglückt und in dieser schwierigen Zeit geholfen, den Blick und die Gedanken in andere Richtungen zu lenken als nur auf Corona.“ 

Weihbischof Zekorn hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Mottos hervor: „Das undurchdringbare Geheimnis der Heiligen Nacht kann uns sensibel machen für die undurchdringbaren Geheimnisse des Lebens.“ Es lade dazu ein, die Behaglichkeit einer vermeintlichen Sicherheit und Beherrschbarkeit der Welt zu verlassen und die Begegnung mit dem zu suchen, „der als Gott und Schöpfer die Nächte unseres Lebens erleuchtet und uns in den Herausforderungen trägt“. Sein Dank galt allen Künstlerinnen und Künstlern, die an der Ausstellung mitgewirkt hatten: „Sie alle halten durch Ihr künstlerisches Schaffen das ‚Geheimnis der Heiligen Nacht‘ lebendig und geben die Botschaft der Menschwerdung Gottes weiter.“

Ausgezeichnet wurden die jüngsten Teilnehmenden im Alter von drei bis fünf Jahren aus dem Kinder- und Familienzentrum St. Agatha in Dorsten, die eine Krippe mit einem Naturstall und Figuren aus Wäscheklammern gebastelt hatten. Auch die elfjährige Luna Josephine Zimmer aus Rösrath erhielt für ihre Krippe auf einer Sternschnuppe einen Preis, ebenso wie Dagmar Felsch aus Essen und Wolfgang Kuhrmann aus Telgte. Der mit 94 Jahren älteste Künstler, der emeritierte Propst Karl Wehling aus Oberhausen, wurde für seine Arbeit unter dem Titel „Das Geheimnis zieht mich an“ ausgezeichnet. Annette Hiemenz aus Hilden bekam den Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preis verliehen für ihre Krippe mit Figuren aus Pappmache, Gabriele Bücker aus Haltern am See für ein interaktives Kunstwerk aus Kupferwürfeln. Gewürdigt wurde auch der im vergangenen Jahr im Alter von 82 Jahren verstorbene Holzbildhauer Konrad Saal aus Oberammergau für seine Krippendarstellung. Einen Preis erhielt zudem die Gemeinschaftsarbeit von Sabine Ackstaller und Moritz Schweikl aus Kirchdorf, eine Kuppelkrippe aus Bronze. Der Publikumspreis ging an Jens Henning aus Münster mit seiner Schattenkrippe. Der Künstler hatte Elektro-Schrott so vor einer Lampe angeordnet, dass durch den Schatten an der Wand die Silhouette des Kindes im Stall sichtbar wurde. 

Ann-Christin Ladermann
 

Für seine Krippe „Schattendasein“ erhielt Jens Henning aus Münster den Publikumspreis.

© Bistum Münster