
Der erste Teil der „Himmelsleiter“ hängt bereits in der St.-Lamberti-Kirche.
© Bistum MünsterPastoralreferentin Ursel Schwanekamp hatte die Himmelsleiter im vergangenen Jahr im Urlaub entdeckt. „Ich habe mich äußerlich und innerlich aufgerichtet und meinen Blick geweitet“, erinnert sie sich. Eine Erfahrung, die sie auch den Menschen in Münster ermöglichen wollte. „Ich bin mit meiner Idee, das Kunstwerk an die Lamberti-Kirche zu holen, auf offene Ohren gestoßen“, freut sich Ursel Schwanekamp. Pfarrer Hans-Bernd Köppen griff zum Telefon und rief die Künstlerin persönlich an – Billi Thanner war sofort einverstanden.
Seitdem galt es viel zu organisieren: Für die Montage der beiden Leitern muss der Teil des Prinzipalmarkts an der Kirche überdacht, der Kirchplatz abgesperrt und die Bänke aus der Kirche ausgeräumt werden. „Den Boden lassen wir bei der Gelegenheit grundreinigen“, sagt Pfarrer Köppen. Auch die Finanzen mussten geklärt werden, etwa 130.000 Euro wird das Projekt kosten. „Ein Großteil der Leistungen, angefangen beim Transport bis zur Installation, haben die Fachfirmen unentgeltlich übernommen“, ist Köppen dankbar für die Unterstützung. Rund 40.000 Euro sind als Geldspenden zusammenkommen, die Pfarrei gibt etwa 25.000 Euro dazu. Die entstehenden Energiekosten sind gering, versichert Pfarrer Köppen, auch, weil die Außenleiter komplett mit LEDs ausgestattet ist. „Der Stromverbrauch ist vergleichbar mit dem eines TV-Gerätes“, erklärt er, „wir rechnen 50 Cent pro Tag“, konkretisiert er.
Die Himmelsleiter erinnert an eine Erzählung im Alten Testament: Dort träumt Jakob von einer Leiter, auf der Engel auf- und absteigen, „ein Symbol für die Beziehung zwischen Himmel und Erde, zwischen dem Endlichen und Unendlichen“, findet Ursel Schwanekamp. „Die Himmelsleiter kann ein Impuls für den Alltag sein, eine Einladung, nicht nur das Irdische zu sehen, sondern über sich hinauszuschauen und damit neue Perspektiven zwischen Himmel und Erde zu entdecken“, sagt die Pastoralreferentin.