Dazu laden sie für Sonntag, 16. Juni, ab 15.30 Uhr auf das Gelände der Wasserburg Rindern ein. Dort wartet auf die Besucherinnen und Besucher neben Informationen und Gesprächen zum Ambulanten Hospizdienst eine besondere Kunstausstellung: „Mein Platz im Leben – mein Platz am Ende des Lebens“. In den vergangenen Monaten hatte das Koordinationsteam des Ambulanten Hospizdienstes, bestehend aus Dorothee Beutler, Marion Aryus und Jennifer Welles, bei unterschiedlichen Einrichtungen um die Spende ausrangierter Stühle gebeten. „Darauf gab es schon eine große Resonanz“, erinnert sich Jennifer Welles. Die gespendeten Stühle wiederum wurden an verschiedene Gruppen verteilt: eine Schulklasse aus Xanten zum Beispiel, Insassen der Justizvollzugsanstalt, Geflüchtete, Chöre, Kinder und Großeltern. „Es war uns wichtig, einen Querschnitt unserer Gesellschaft anzusprechen“, erklärt Dorothee Beutler.
Sie alle erhielten die Aufgabe, den Stuhl nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. „Jeder von uns hat einen individuellen Platz im Leben und jeder von uns hat auch einen individuellen Platz am Ende des Lebens verdient. Die umgestalteten Stühle dienen als Symbol für die Vielfalt, Individualität und Schönheit des Lebens. Sie erzählen eigene Geschichten und laden den Betrachter ein, über den eigenen Platz im Leben und am Ende des Lebens machzudenken“, erläutert Marion Aryus. Jennifer Welles, die während einer Tagung auf ein ähnliches Projekt aufmerksam wurde und die Aktion in Kleve angestoßen hat, ist begeistert: „Es ist spannend, wie unterschiedlich und mit wie viel Kreativität die Stühle gestaltet wurden.“
Rund 70 Kunstwerke sind auf diese Weise entstanden, einige Stühle wirken elegant zurückhaltend, andere sind bunt und ausladend. Zum „Geburtstag“ am 16. Juni werden sie nicht nur ausgestellt, sondern können auch ersteigert werden. Antenne-Niederrhein-Chefredakteur Christoph Kepser wird um 15.50 und 17.30 Uhr den Auktionshammer schwingen – die meisten Exemplare aber sollen in einer „stillen Auktion“ versteigert werden. „Menschen, die ein bestimmtes Exemplar haben möchten, können ihr Gebot auf einen Zettel schreiben, wir werten dann alle Gebote aus und das höchste gewinnt“, erklärt Jennifer Welles. Privatpersonen sind ebenso eingeladen wie Vertreterinnen und Vertreter zum Beispiel von Geschäften oder Arztpraxen. „Alle Stühle sind ein echter Blickfang. Und darüber hinaus laden sie dazu ein, miteinander ins Gespräch zu kommen“, wirbt Jennifer Welles. Die Einnahmen kommen dem Hospizdienst zugute, der sich in Teilen aus Spenden finanziert. Für Kinder stehen auf dem Wasserburg-Gelände Spielmöglichkeiten zur Verfügung.
Christian Breuer