Anders als bei der Weihe zum Diakon sind inzwischen fast alle Corona-Regeln gefallen, insbesondere dürfen wieder mehr Menschen vor Ort mitfeiern. „Darauf freue ich mich“, verrät Rother. Schließlich mussten vor einem Jahr viele Plätze leer bleiben, obwohl sicherlich viele Mitglieder aus Rothers Heimatpfarrei St. Maria Magdalena in Geldern gerne gekommen wären. Dort hatte er sich schon nach dem Abitur entschieden, Priester in der katholischen Kirche werden zu wollen. Es folgte eine siebenjährige Vorbereitungszeit, die ihn unter anderem ins Heilige Land oder zum Studium nach Florenz führte und bei der er die Arbeit vor Ort in der Gemeinde kennengelernt hat.
In Sendenhorst durfte Rother als Diakon Wortgottesdienste wie Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen leiten, nach der Priesterweihe wird er auch die Messe feiern sowie die Sakramente der Versöhnung und der Krankensalbung spenden dürfen. Seine Primiz, also die erste Messe nach der Weihe, feiert er am Pfingstmontag, 6. Juni, ab 11 Uhr in St. Martin in Sendenhorst. Ab 16.30 Uhr sind die Gemeindemitglieder zu einer Vesper eingeladen, anschließend wird er den Einzel-Primizsegen spenden. „Dass ich die erste Messe in St. Martin feiere, passt gut. Seit meiner Kindheit am Niederrhein mit den großen Martinszügen fühle ich mich dem heiligen Martin von Tours sehr verbunden und er ist auch auf meinem Primizgewand abgebildet“, sagt Rother.
In Geldern wird er seine erste Messe dann eine Woche nach der Weihe am Sonntag, 12. Juni, ab 10.30 Uhr in Maria Magdalena und eine Dankandacht ab 16 Uhr feiern, bei denen den Gläubigen ebenfalls der Einzel-Primizsegen gespendet wird. Je mehr ich darüber nachdenke, desto aufgeregter werde ich und bin gespannt, was das für eine Erfahrung wird“, erzählt er lächelnd. Zudem freut sich Rother auf den Gottesdienst an Fronleichnam, 16. Juni, ab 9 Uhr in Geldern-Pont. „Das ist die Kirche, in der ich getauft wurde und in Pont leben meine Eltern, mein Bruder sowie einige Verwandte“, sagt Rother.
Dankbar blickt er auf die vergangenen beiden Jahre in Sendenhorst zurück. „Ich bin dort mit offenen Herzen aufgenommen worden und es hat Spaß gemacht, dort mit den Menschen zusammenarbeiten zu dürfen“, betont der 26-Jährige. Die Gemeinde sei sehr aktiv, er habe sich insbesondere in die Jugendarbeit einbringen können. Doch bald wird er von der dortigen Pfarrei wahrscheinlich Abschied nehmen müssen. Kurz nach der Weihe erfahren die in diesem Jahr drei neuen Priester, in welcher Pfarrei des Bistums sie ihre erste Stelle als Kaplan antreten dürfen.
Christian Breuer