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Lebendige Kirche vor Ort gestalten

, Kreisdekanat Coesfeld, Kreisdekanat Recklinghausen

Gut 70 Pfarreiratsmitglieder aus 22 Pfarreien der Kreisdekanate Coesfeld und Recklinghausen hatten sich am Samstag, 20. Januar, auf den Weg in die Heimvolkshochschule Gottfried Könzgen in Haltern am See gemacht. Sie waren der Einladung des Bistums Münster gefolgt, das in Kooperation mit den beiden Kreisdekanatsbüros zur Veranstaltung „Startklar – mit dem Pfarreirat in die neue Saison“ eingeladen hatte.

Drei Frauen legen Kristalle in eine Schale.

Überwiegend gute Bewertungen erhielten die Organisatoren von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit Dekokristallen abstimmten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten an diesem Tag viele Informationen und praktische Tipps für ihre Arbeit. Aber auch der Austausch untereinander kam nicht zu kurz. Zunächst erläuterte Friederike Bude, regionale Ansprechpartnerin für die lokalen Pastoralpläne, den Anwesenden den Grundauftrag des Pfarreirats. „In den vergangenen Jahren hat sich viel in den Pfarreien geändert. Sie arbeiten jetzt in einem Gremium mit, das in der heutigen Zeit immer mehr Verantwortung trägt, steuert und mitleitet“, sagte Bude. Durch die Taufe seien die Christen dazu ermächtigt, sich einzumischen und mitzumachen.

Um zentrale Fragen, wie sich die Kirche im Bistum Münster weiterentwickeln wird, ging es im zweiten Teil am Vormittag. Andreas Fritsch, Leiter des Strategiebereichs Pastoralentwicklung, und Elisa Prkačin, Referentin für Pastoraltheologische Grundsatzfragen, stellten den Anwesenden Überlegungen für eine gemeinsame Leitungsverantwortung von Hauptamtlichen und freiwillig Engagierten vor. „Die Vielfalt, die es bereits in zahlreichen Pfarreien gibt, soll dabei berücksichtigt werden. Die diskutierten Modelle können aber auch eine Vielfalt eröffnen“, betonte Fritsch. Ehrenamtliche sollten ermutigt werden, seelsorgliche, organisatorische und leitende Aufgaben zu übernehmen. Die Verantwortlichen des Bistums wünschten sich für die Weiterentwicklung der Leitlinien eine Beteiligung der Gemeinden. Ziel sei es, eine lebendige Kirche vor Ort zu gestalten, um Gott und die Menschen in Beziehung zu bringen. „Es ist ein offener Prozess, an dem Sie sich beteiligen können. Wir kommen gern in Ihre Pfarrei und informieren Sie, damit Sie sich vergewissern können, ob dies ein Weg für Sie ist“, bot Prkačin den anwesenden Pfarreiräten an. Während der Vorträge gab es für die Pfarreiräte immer wieder die Möglichkeit, sich in kleinen Gruppen auszutauschen.

Am Nachmittag hatten die im November 2017 gewählten Pfarreiratsmitglieder die Möglichkeit, sich in sechs Workshops mit verschiedenen praktischen Themen zu befassen. Das Spektrum reichte dabei von „Rollen und Aufgaben des Vorstands“, „Mit dem Pastoralplan arbeiten“ über „Im Spannungsfeld von Aufgaben und Charismen“ oder „Organisation und Kommunikation in der Pfarrei“ bis hin zur „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Geistliche Gremienkultur“. 

„Die Teilnehmer sind sehr motiviert und bereit, sich auf etwas neues einzulassen“, würdigte Stephanie Krahnenfeld, Geschäftsführerin des Kreisdekanats Coesfeld, den Einsatz der Pfarreiratsmitglieder, von denen sich rund die Hälfte erstmals in dem Gremium engagiert. Das hat auch Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Kreisdekanats Recklinghausen, an diesem Tag beobachtet. „Sie nutzen die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir haben bereits Anfragen, ob wir weiterhin ähnliche Veranstaltungen auf regionaler Ebene in regelmäßigen Abständen anbieten können“, erklärte er. 

Michaela Kiepe