Lebensfreude auf vier Pfoten
Sie bringen Leben ins Haus und ziehen die Aufmerksamkeit schlagartig auf sich: Die Rede ist von den 20 Hunden, mit denen Ehrenamtliche des Malteser-Hilfsdienstes in Warendorf für Senioren in Altenheimen einen neuartigen Besuchsdienst auf die Beine gestellt haben.
Dieser gehört zu den drei Preisträgern aus dem Kreisdekanat Warendorf, die beim Wettbewerb Projektwettbewerb "Tolle Ideen für eine paradiesische Welt" anlässlich des 750-jährigen Weihejubiläums des St.-Paulus-Doms Münster ausgezeichnet werden. Während des Festwochenendes vom Freitag bis Sonntag (26. bis 28. September) werden sie sich in Münster präsentieren.
Wie das Hundebesuchs-Projekt konkret abläuft, schildert Monika Abeling. "Natürlich kommen nicht alle Tiere gleichzeitig ins Haus, sondern immer nach Absprache mit uns", erklärt die Leiterin des Dechaneihofs in Warendorf-Freckenhorst. Sie ist froh über das neue Angebot. "Es ist unglaublich zu sehen, wie die Anwesenheit der Tiere sich auf unsere Bewohner auswirkt", findet sie. Die Bewohner freuten sich über diese Besuche und warteten die ganze Woche darauf. "Besonders beeindruckend ist es, wenn der Kontakt mit einem Hund bei Menschen mit Demenz plötzlich ein Lächeln auf das Gesicht zaubert", sagt Abeling. Einige demenziell veränderte Menschen hätten sogar anfangen, ein paar Worte zu sprechen, berichtet die Heimleiterin.
Gegründet wurde die Gruppe vor einem Jahr von der Diözesanreferentin der Malteser, Ruth Schräder. Die Werbetrommel brauchte sie für das Projekt nicht lange zu rühren. "Interessierte Hundebesitzer fanden sich schnell", erzählt die Malteser-Mitarbeiterin.
Doch nicht jeder Hund kommt für einen solchen Dienst in Frage. "Die Tiere müssen Fremden gegenüber zugänglich und freundlich sein und sich gern streicheln lassen", erklärt Anne Lütke Föller. Die Warendorferin ist Hundetrainerin und beschäftigt sich viel mit ihren beiden Mischlingen Rashid und Shelly.
Ob Rassehund oder Mischling, jung oder alt, klein oder groß: Alle teilnehmenden Hunde mussten zunächst eine Ausbildung bei einem erfahrenen Hundetrainer durchlaufen. Am Anfang stand ein Wesenstest für Hunde und Halter. Danach ging es in ein Seniorenheim, wo der Trainer die Tiere mit ungewohnten Situationen wie zum Beispiel mit Rollatoren und Rollstühlen konfrontierte. Auch bei plötzlich auftretenden lauten Geräuschen mussten die Tiere zeigen, dass sie ruhig bleiben. Danach wurden kleine Bewohnergruppen oder Bettlägerige besucht.
Auch Gudrun Folker gehört mit ihrer agilen, kleinen Hündin Leica zum Besuchsdienst. "Wir selbst, aber auch unsere Hunde spüren, wie glücklich die Senioren, die wir besuchen, wenigstens für einen Augenblick sind", schildert die ehemalige Lehrerin. Noch im Schuldienst hatte sie beobachtet, wie positiv sich die Anwesenheit von Tieren auf die Atmosphäre im Klassenzimmer auswirkt.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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