Lichtreiche Worte zum Abpfücken

, Kreisdekanat Warendorf

So richtig hell wird es draußen nicht: Kalt, dunkel und ungemütlich zeigt sich der Dezember in diesen Tagen, die Corona-Pandemie tut ihr Übriges dazu. Dagegen helfen ein aufmunterndes Wort, ein netter Blick oder ein Lächeln: kleine Gesten, die guttun in diesen herausfordernden Zeiten. Genau diesen Zuspruch gibt es im Advent auf dem Platz vor der Marienkirche in Warendorf. „Lichtreiche Worte“ heißt die Aktion, die sich das Pastoralteam der Pfarrei St. Laurentius für die Zeit vor Weihnachten ausgedacht hat.

Eine Erklärung zur Aktion hängt an den Bäumen und lädt Passanten ein, sich ein Wort der Hoffnung mitzunehmen.

© Pfarrei St. Laurentius

„Lichtreiche Worte – das sind kleine Sätze, die Hoffnung geben, Trost spenden oder Mut machen wollen“, beschreibt Pastoralreferent Ulrich Hagemann die Installation am Marienkirchplatz. Gemeinsam mit Pastoralreferentin Marion Bause hat er sich das Angebot ausgedacht. An Wollfäden hängen kleine Sprüche, zusammengerollt und mit einem Stern verziert, vor der Kirche. Passanten sind eingeladen, vorbeizukommen und sich einen Spruch „abzupflücken“. Auch Kaplan Matthias Rump und Küster Reinhard Schalkamp packten tatkräftig mit an, um die Bänder und Lichterketten an den Bäumen zu befestigen und so für adventliche Beleuchtung zu sorgen.

An mehreren Bäumen rund um die Installation hängen Zettel, die die Aktion beschreiben und zum „Abpflücken“ einladen. Der Zuspruch ist hoch: Viele Menschen greifen zu und nehmen sich ein Wort mit. Marion Bause steht jeden Morgen mit dem Heftgerät vor den Schnüren und hängt neue Tütchen auf. „Die Worte einzurollen und regensicher zu verpacken, ist schon eine Menge Arbeit. Das geht aber auch gut abends vor dem Fernseher“, meint die Pastoralreferentin mit einem Lächeln. Besonders gefreut hat sie sich über eine Rückmeldung aus der vergangenen Woche: Da hat ein Unbekannter eine Antwort aufgehängt und sich für die Aktion bedankt. „Das hat uns sehr gefreut“, sagt die Seelsorgerin. Leider gibt es auch die Erfahrung, dass viele Zettel auf einmal abgerissen und dann weggeschmissen werden.  „Das ist schade. Doch man weiß ja auch nicht, aus welcher Motivation heraus solche Beschädigung geschieht“, bedauern die beiden Seelsorger der Warendorfer Kirchengemeinde. Aber sie wollen sich nicht entmutigen lassen und trotzdem so oft wie möglich neue Worte aufhängen – darin sind sich Bause und Hagemann einig.

Die Aktion vor der Marienkirche reiht sich ein in die vielfältigen Angebote an allen drei Kirchen der Pfarrei: die Krippeninstallation zum Mitmachen für Familien an der Josefkirche, eine Krippe mit aktuellem Bezug vor der Laurentiuskirche, und die Präsentation „Kündet allen in der Not“ in der Marienkirche. Alle Aktionen laufen noch bis mindestens Weihnachten.

Text: Pfarrei St. Laurentius