Die Arbeit der Caritas, betonte Genn am 4. Mai in der St.-Lamberti-Pfarrkirche in Coesfeld, sei aufgebaut auf eine Liebe ohne Heuchelei, so wie sie im Römerbrief gefordert werde, - und auf eine Liebe mit Kompetenz.
„Es braucht eine hohe Sensibilität und viel Aufmerksamkeit, um vor allem die versteckten Nöte zu erkennen“, lobte der Bischof das Engagement der Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Mit ihrem Wirken seien sie Hoffnungsträger für Menschen in oftmals aussichtslos erscheinenden Situationen. Diese Hilfe sei ein zutiefst christlicher Auftrag, erklärte Genn und fügte zur Verdeutlichung einen Bibelvers aus dem Matthäusevangelium an: „Was ihr dem geringsten meiner Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Bei all dem Schweren, aber auch bei all dem Schönen, was ihnen bei ihrer Arbeit im Alltag begegne, seien sie niemals allein, versicherte der Bischof den Frauen und Männern der Caritas – und erinnerte an die Geschehnisse aus dem Johannesevangelium: Die Jünger seien bei Sturm im Dunkeln allein auf dem See und in großer Angst gewesen. Plötzlich sei Jesus aufgetaucht und habe ihnen Mut zugesprochen – und noch bevor sie ihn in das Boot hätten nehmen können, seien alle sicher am Ufer angekommen.
Egal wie stürmisch die Zeiten in und für die Kirche seien, im Vertrauen auf Jesus werde das Boot nicht untergehen, äußerte sich Genn überzeugt. Vor 50 Jahren, als die Caritas im Bistum Münster neu strukturiert und aufgestellt wurde, sei die Situation vergleichbar schwierig wie heute gewesen.
Pfarr- und Kreisdechant Johannes Arntz hatte zu Beginn des Gottesdienstes, neben vielen Gästen der Caritas, Bischof Genn in Coesfeld begrüßt.
Nach der Messe gab es einen Festakt aus Anlass des 50-jährigen Bestehens, bei dem Caritas-Geschäftsführer Christian Germing auch Heinz-Josef Kessmann, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Münster e.V., willkommen hieß.
Gudrun Niewöhner