© Bistum Münster

Liebfrauen-Schulleiter Guido Niermann wird offiziell ins Amt eingeführt

, Kreisdekanat Kleve

Wer Guido Niermann in seiner Freizeit sucht, wird gute Chancen haben, ihn beim Sport zu finden. Entweder zieht er gerade seine Bahnen im Schwimmbad, oder er bereitet sich auf den nächsten Triathlon vor. „Mehrmals pro Woche trainiere ich, Sport gehört schon immer zu meinem Leben“, sagt der 54-jährige zweifache Vater. Gut, dass auch seine Ehefrau Triathletin ist, so lassen sich Familie und Hobby gut miteinander kombinieren. Keine Frage, dass auch schon der Iron Man im Kalender stand.

Tagsüber aber sitzt Niermann nicht im Sattel, sondern im Büro des Schulleiters in der Liebfrauenschule, Berufskolleg im Bistum Münster: kurzes Hemd, Jeans, weiße Sportschuhe, kurze Haare. Er lacht. „In meiner Jugend hatte ich lange Locken, da war ich als Schlagzeuger in Heavy-Metall-Bands unterwegs.“ Einmal über den Flur ist das Lehrerzimmer, Niermann kennt es gut. Immerhin war er vor seiner Berufung zum Rektor des Berufskollegs selbst 24 Jahre Lehrer für Deutsch und Geschichte sowie die Erzieherausbildung im Gymnasialbereich an der Schule tätig. Und er war die treibende Kraft hinter der – von der Corona-Zeit abgesehen – jährlichen Musicalproduktion, die weit über die Grenzen der Schule hinaus Beachtung findet.

Die Bühne – das ist seine Welt. Und er hat sie Jahr für Jahr zur Welt für viele Schülerinnen und Schüler gemacht, die dort schlummernde Talente entdecken durften, abseits von Mathematik, Deutsch oder Politik. Diese Leidenschaft entdeckte er schon beim Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, während des Referendariats am Kevelaerer von-Galen-Gymnasiums konnte er sie erstmals Schülern vermitteln. Sie hat ihn bis heute nicht losgelassen. „Beim Theater wird es besonders deutlich, aber auch im sonstigen Schulleben ist mir wichtig, dass wir uns hier für den Menschen interessieren und ihn nicht auf Schulfächer reduzieren“, betont Niermann. Er möchte den Vertrauen geben - den rund 800 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an seiner Schule lernen ebenso wie den rund 70 Lehrkräften. Bei allem Vertrauen erwartet er dann aber auch Qualität und Leistung, „so entsteht am Ende ein großer Gestaltungsspielraum und bietet Entfaltungsmöglichkeiten. Wir möchten die Menschen an unserem Berufskolleg groß werden lassen“, erklärt er.

Die Nachfolge von Bernd van Essen als Schulleiter ist Niermann zwar schon im Februar angetreten, am kommenden Freitag, 3. September, wird er nun aber auch offiziell in sein Amt eingeführt. Der Tag beginnt mit einem Schulgottesdienst. Rund eine Stunde Fahrzeit muss er einplanen, um pünktlich zu sein, der neue Rektor wohnt mit seiner Familie in Bottrop. „Die Schule ist auch eine Heimat für mich geworden und ich habe die Entscheidung noch keinen Tag bereut“, sagt er. Und gibt dann schmunzelnd zu: „Aber im Herzen bin ich durch und durch Ruhrgebietler.“

Christian Breuer