Liturgische Öle bei Chrisam-Messe im Dom geweiht

, Bistum Münster, Stadtdekanat Münster

Über die Bedeutung des Priesteramtes in der Kirche hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 3. April während der jährlichen Chrisam-Messe gesprochen. Gleichzeitig ermutigte er alle Priester des Bistums Münster, sich aus Jesus Christus für ihren Dienst stärken zu lassen.

Im Mittelpunkt der Chrisam-Messe stand die Weihe der liturgischen Öle für die Spendung der Sakramente. Diese vollzieht jeder Bischof am Beginn der Karwoche. Dann werden die Öle in die Gemeinden geholt. Außerdem erneuern in der Chrisam-Messe die anwesenden Priester des Bistums ihr Weiheversprechen.

Geweiht wurden das Katechumenen-Öl, mit dem Erwachsene gesalbt und so als Taufbewerber zugelassen werden, das Öl für die Krankensalbung sowie das Chrisam für Taufen, Firmungen, Priester- und Bischofsweihen. Zur Weihe brachten diesmal Dechanten und Definitoren aus den Dekanaten Münster, Borken, Werne, Recklinghausen, Rheine, Steinfurt, Warendorf, Goch, Moers, Wesel, Delmenhorst und Vechta die Öle. Außerdem standen sie – stellvertretend für alle Priester – mit dem Bischof der Eucharistiefeier vor. So drückte die Chrisam-Messe auch die Verbundenheit des Bischofs mit den Priestern seines Bistums aus.

In seiner Predigt sagte Genn, nicht nur Priester, sondern alle Getauften und Gefirmten „sollen Menschen sein, die anderen Nahrung geben für ihr Leben, leiblich und geistig, und Heilung vermitteln durch die Begegnung in Trost, Mitleid und Nähe.“ Priester seien „dazu da, dem Gottesvolk zu dienen, damit alle, die getauft und gefirmt sind, durch die Salbung mit dem Heiligen Geist befähigt sind zum Zeugnis der Frohen Botschaft.“ Das mache die Chrisam-Messe deutlich.

Unter anderem beim Synodalen Weg, dem Gesprächsprozesse der deutschen Kirche, sei die Rolle des geweihten Priesters diskutiert worden. Die Taten sexuellen Missbrauchs in der Kirche hätten „diesen Beruf diskreditiert und in Verruf gebracht und vieles zerstört, Vertrauen und Menschen.“ Das verstehe er, betonte Genn. Gleichzeitig sei es ihm ein besonderes Anliegen, seine priesterlichen Mitbrüder zu ermutigen und zu stärken. Viele seien überlastet, litten unter dem ihnen entgegengebrachten Misstrauen und unter der Unsicherheit, wie es mit der Kirche, im Bistum und vor Ort weitergehe.

„Gerade deshalb möchte ich Sie ermutigen, nicht von der Quelle zu weichen, der Ihre Berufung entsprungen ist“, sagte der Bischof, „es ist das Wasser des lebendigen Christus, von dem alles Leben ausgeht, der genau dieses Leben für uns alle erworben hat.“ Ohne den Dienst der Priester könne die Kirche „nicht Sakrament, Zeichen und Werkzeug der innigsten Verbindung Gottes mit der Menschheit sein.“ Priester und Bischöfe gäben Gottes Liebe weiter. Das sei „ein schöner Dienst, gerade weil er nicht auf den Funktionalismus setzt, sondern auf die unverfügbare Liebe und Gnade.“ Für diesen Dienst dankte der Bischof allen Priestern.

Im Anschluss an die Chrisam-Messe nahmen die Gemeindevertreter die Öle mit in ihre Pfarreien. Musikalisch gestalteten der Mädchenchor am Dom unter Leitung von Jutta Potthoff und Verena Schürmann sowie Domorganist Thomas Schmitz die Messfeier.

Anke Lucht

Bildunterschrift: Dechanten aus verschiedenen Regionen des Bistums weihten mit Bischof Dr. Felix Genn die liturgischen Öle.    Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann