Lust auf Pionierarbeit und Begeisterung für Neues

, Stadtdekanat Münster

Eines bringen sie alle drei mit: Die Lust auf Pionierarbeit und die Begeisterung, etwas Neues zu gestalten. Und neu ist die Leitungsform der Pfarrei St. Joseph Münster-Süd allemal. Ein Team aus ehren- und hauptamtlichen Mitgliedern übernimmt die Leitung der Pfarrei. Pastoralreferentin Imke Sievers, Verwaltungsleiter Ulrich Fiege und Markus Wagner als gewähltes Mitglied des Pfarreirates teilen sich künftig die Leitung. „Moderierend“, wie es kirchenrechtlich korrekt heißt, steht ihnen Hans-Bernd Köppen, Dompropst und Pfarrer von St. Lamberti, zur Seite. 

Verwaltungsleiter Ulrich Fiege, Pastoralreferentin Imke Sievers und Markus Wagner als gewähltes Mitglied des Pfarreirates (von links) übernehmen künftig Leitungsaufgaben in der Pfarrei St. Joseph Münster-Süd.

© Bistum Münster

Anderthalb Jahre hatte die Pfarrei nach dem Weggang von Pfarrer Stefan Rau eine neue Leitungsform entwickelt und wurde dabei von der Fachstelle Strategie und theologische Grundsatzfragen im Bischöflichen Generalvikariat begleitet. „Es war ein kommunikativer Prozess, in den die Menschen in der Pfarrei miteingebunden war, und in dem sich herausgestellt hat, dass eine Leitungsform mit drei Beteiligten, die alle unterschiedliche Charismen abdecken, eine gute Möglichkeit für St. Joseph Münster-Süd sein könnte“, berichtet Imke Sievers. 

Im Gottesdienst am 3. Advent, in dem die Drei die durch Münsters Bischof Dr. Felix Genn ausgestellte Beauftragungsurkunde erhielten, erfuhr das Team viel Zuspruch, berichtet Ulrich Fiege: „Ich glaube, dass das Ergebnis von einer breiten Mehrheit mitgetragen wird und dass es eine große Bereitschaft für neue Wege gibt.“ Verständnis haben die Drei aber ebenso für den Schmerz, sich von Gewohntem verabschieden zu müssen, und die Sorge vor Veränderung. „Das ist menschlich und braucht genauso einen Raum. Veränderungen bedeuten aber auch immer eine Chance, dass sich neues Gutes durchsetzen kann.“

Wagner: "Ich möchte mich ganz praktisch vor Ort einbringen"

Während Imke Sievers seit gut zwölf Jahren zum Seelsorgeteam gehört, sind Markus Wagner und Ulrich Fiege erst vor kurzem in die Pfarrei gekommen. Fiege, der vor anderthalb Jahren als Verwaltungsleiter der Pfarrei St. Lamberti gestartet war, hat die Funktion seit dem 1. Dezember für den gesamten künftigen Pastoralen Raum inne, also zusätzlich für die Pfarreien Heilig Kreuz und St. Joseph Münster-Süd. „Mit der Besonderheit, dass ich in St. Joseph Münster-Süd durch die neue Form Teil der Gemeindeleitung bin“, ergänzt der 56-Jährige. In dieser Funktion übernimmt er künftig die Position des Dienstvorgesetzten für die Mitarbeitenden der Pfarrei – das Seelsorgeteam ausgenommen – und ist vom Kirchenvorstand zu bestimmten geschäftlichen Entscheidungen bevollmächtigt worden. 

Auch wenn Markus Wagner als Referent der Ressortleitung Kulturentwicklung im Bistum Essen arbeitet, lebt er mit seiner Frau seit drei Jahren bewusst in Münsters Süden. „Wir finden es hier sehr schön, die Menschen sind freundlich und bodenständig“, lobt der 37-Jährige seine Wahlheimat. Als ausgebildeter Verwaltungsfachangestellter sowie studierter Theologe und Germanist, der derzeit nebenbei seinen zweiten Masterstudiengang „Christentum in Kultur und Gesellschaft“ absolviert, ist es ihm ein Anliegen, sich auch „ganz praktisch vor Ort“ einzubringen, wie er sagt. „Menschen suchen in ihrem Leben nach Orientierung und ich möchte dazu beitragen, dass sie diese finden können.“

An vielen Stellen wird Leitung bereits wahrgenommen

Als eine große Chance und eine spannende Herausforderung beschreibt Imke Sievers die neue Leitungsform. „Wir haben in unserer Pfarrei schon viele Menschen in Leitungsfunktionen, die beispielsweise im Kirchenvorstand, im Pfarreirat oder im Caritas-Bereich Verantwortung übernehmen“, erklärt die 50-Jährige. Und so versteht sich das neue Dreier-Gespann auch: „Uns verbindet unsere offene Haltung, wir wollen kommunizieren und beteiligen und als Team agieren.“

Wöchentliche Leitungsrunden sind vorgesehen, darüber hinaus werden in den kommenden Wochen Aufgaben und Zuständigkeiten klar verteilt. „Wir müssen jetzt vor allem Erfahrungen sammeln und ausprobieren“, sind sie sich einig. Das gilt auch für Hans-Bernd Köppen, dem als moderierender Priester kirchenrechtlich die Letztverantwortung für die Seelsorge übertragen ist, der sich im alltäglichen operativen Geschäft aber nur bedingt einbringen wird. „Auf Anfrage steht er natürlich zur Verfügung und begleitet uns, ansonsten setzt er großes Vertrauen in uns“, sagt Imke Sievers. 

Die Pastoralreferentin und ihre beiden Kollegen freuen sich auf die vor ihnen liegende Pionierarbeit: „Wir möchten nicht nach hinten, sondern nach vorne blicken, mit allen Menschen in Münsters Süden unterwegs sein und Ideen entwickeln, wie Glauben inmitten aller gesellschaftlicher Veränderungen gut und authentisch Menschen bereichern kann.“ Eines wünscht sich das neue Leitungsteam besonders: „Wir möchten begeistern und andere anstecken.“

Ann-Christin Ladermann