Magdalena Starke und Gisela Rott stellen in der St.-Pius-Kirche in Marl aus

, Kreisdekanat Recklinghausen

Der Abschied gehört zum Leben. Er fordert jeden Menschen in unterschiedlichen Situationen heraus. Sei es der Abschied von der Arbeitsstelle, von gewohnten Lebensumständen oder auch von einem geliebten Menschen. Diesem Thema haben Magdalena Starke und Gisela Rott die Ausstellung „Abschied (an)nehmen – Inspiration in Wort und Bild“ gewidmet, die vom 27. Oktober bis zum 10. November in der St.-Pius-Kirche in Marl zu sehen ist. 

„Unser Oberthema ist die Trauer, die sich in unterschiedlichen Facetten zeigt“, erzählt Starke. Ihre Texte, die von ihrem Engagement in der Trauer- und Hospizarbeit geprägt sind, haben Rott zu ihren Pastellbildern inspiriert. „Mit Pastellkreide kann man sehr gut Gefühle ausdrücken. Sie wird mit den Fingern vermalt“, erläutert die Künstlerin. 

Die Ausstellung ist das erste gemeinsame Projekt der beiden Frauen. Gern erinnert sich Starke an die Anfänge. Sie hatte von dem Buch und der Wanderausstellung „Dem Leben lauschen“ in einem Artikel gelesen. Im Liturgieausschuss ihrer Waltroper Pfarrei St. Peter berichtete sie davon. „Ich habe daraufhin Kontakt zu Gisela Rott aufgenommen. Daraus ist nicht nur entstanden, dass die Wanderausstellung in St. Peter während der Fastenzeit zu sehen war, sondern auch unsere Zusammenarbeit“, berichtet Starke. Sie habe Rott ihre Texte gegeben und gefragt, ob sie sich vorstellen könne, diese zu illustrieren. „Das Ergebnis ist diese Ausstellung“, berichtet die 63-Jährige. Den beiden Frauen ist es ein Anliegen, mit ihren Worten und Bildern die Menschen zu inspirieren und das ans Licht zu bringen, was oftmals im Verborgenen bleibt. 

Die Beteiligten sitzen in einer Kirchenbank und lächeln in die Kamera.

Gisela Rott, Pastoralreferentin Laura-Christin Kapellner, Pastor Herbert Roth und Magdalena Starke (von links) freuen sich auf die Ausstellung „Abschied (an)nehmen“ in der St.-Pius-Kirche in Marl.

© Bistum Münster

Gerade für das Thema „Abschied (an)nehmen“ eigne sich eine Kirche als Ausstellungsort. „Es ist ein Raum der Stille, in der die Menschen die Stimme ihres Herzens hören können“, ist Rott überzeugt. Aber ebenso sei es möglich, mit Gott und mit anderen ins Gespräch zu kommen. „Wir möchten mit unserer Ausstellung Impulse geben, sich mit dem Thema Abschied zu beschäftigen“, sagt die Grafikdesignerin und Kreativpädagogin, die im Künstlerhaus Lavesum ihr Atelier hat. Und Starke, die unter anderem freiberuflich als Supervisorin arbeitet, ergänzt: „Wir möchten das Thema aus der Tabuzone holen. Wenn man sich ihm stellt, öffnen sich neue Wege.“ Eingeflossen in die gemeinsame Arbeit seien auch eigene Verlusterfahrungen. 

„Unsere Kirche bietet sich mit ihrem Raumkonzept an. Wir können die Glastüren öffnen und einen Raum schaffen, der Ausstellungs- und Begegnungsfläche gleichermaßen ist. Zudem ist er niederschwellig zu erreichen. Das passt zum Konzept“, berichtet Pastor Herbert Roth. Er ist begeistert von den Texten und Bildern. „Es geht um ein Thema, das alle Menschen berührt. Mir ist aufgefallen, dass es in den Bildern keine Abbrüche, sondern Übergänge gibt. Die Texte und Illustrationen passen wunderbar zusammen“, schwärmt der Seelsorger. „Es ist die erste Ausstellung in diesem Kirchenraum. Thematisch passt sie gut in den November. Doch es geht nicht nur um den Tod und die Trauer“, ergänzt Pastoralreferentin Laura-Christin Kapellner. 

Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Vernissage am Freitag, 27. Oktober, um 18 Uhr. Bis zum 10. November ist die Kirche tagsüber für Interessierte geöffnet. Zudem ist eine Broschüre zur Ausstellung erschienen. Noch bis zum 5. November macht übrigens die Wanderausstellung „Dem Leben lauschen“ Station im Klara-Hospiz in Marl.

Michaela Kiepe