Malcolm Lichtenberger.
© Bistum MünsterDort wird er – zumindest vorerst – auch sein Büro haben, spätestens Anfang des kommenden Jahres aber ist ein Umzug in die Kaßstraße 35 geplant. Derzeit ist dort noch die Stoffzentrale angesiedelt, die aber bald die Ladentüren schließen wird. Dann soll aus dem jetzigen Geschäft ein Begegnungscafé werden, angedockt an das neue Büro von Lichtenberger. „Dort sollen die Menschen spontan auf einen Kaffee hereinschauen können und miteinander ins Gespräch kommen, auf der anderen Seite aber auch wissen, dass es einen festen Ansprechpartner gibt, wenn es Fragen rund um das Thema Ehrenamt gibt“, sagt Lichtenberger.
Auch wenn es die Seelsorgeeinheit der katholischen Kirche ist, die die Stelle ausgeschrieben und besetzt hat, machen alle Beteiligten deutlich, dass Lichtenberger Ansprechpartner für alle Menschen in Emmerich sein möchte, völlig unabhängig davon, ob sie katholische Christen sind oder nicht. „Und es geht auch explizit nicht darum, ausschließlich Ehrenämter innerhalb der Kirche zu bedienen“, betont Anne-Kathrin Lehmann vom Rat der Seelsorgeeinheit. Lichtenberger möchte sich sowohl mit Vereinen und Institutionen in der Stadt vernetzen, in denen es schon ehrenamtliches Engagement gibt, als auch mit Menschen in Kontakt kommen, die sich gerne freiwillig anpacken möchten, ohne sich fest an einen Verein zu binden oder weitere Verpflichtungen einzugehen.
Es habe, sagt Pastoralreferent Matthias Lattek, in den vergangenen Jahren einen deutlichen Wandel in der Gesellschaft gegeben. „Viele Menschen sind noch immer bereit, sich zu engagieren und lassen sich für bestimmte Projekte begeistern, die aber zeitlich klar umgrenzt sind. Dass sich jemand über Jahre oder gar Jahrzehnte in einem Verein oder einer Institution engagiert, wird immer seltener. Deshalb möchten wir die Menschen und Institutionen dabei unterstützen, Angebot und Nachfrage zielgerichtet zu koordinieren“, erklärt Lattek. Möglich wurde das unter anderem durch die Förderung sogenannter „multiprofessioneller Teams“ durch das Bistum Münster, die Schaffung und Finanzierung solcher Stellen ermöglicht. „Die Stärkung des Ehrenamtes ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ich sehe die Kirche als einen Teil dieser Gesellschaft. Dort, wo es geht, muss die Initiative ergriffen werden, um die Menschen zu unterstützen. Daher finde ich es richtig und wichtig, dass wir uns an dieser Stelle entsprechend engagieren“, betont Lattek.
Auch wenn er derzeit insbesondere damit beschäftigt ist, Verbände und Institutionen in Emmerich kennenzulernen, freut sich Malcolm Lichtenberger schon jetzt auf Menschen, die Unterstützung durch Ehrenamtliche suchen oder sich mit ihren individuellen Fähigkeiten engagieren möchten. Sein Büro ist derzeit am Aldegundiskirchplatz 2 in Emmerich, dort ist er von 9 bis 16 Uhr zu erreichen. Im vorherige Terminabsprache per Mail an lichtenberger@bistum-muenster.de oder telefonisch unter 02822 70543 wird gebeten.
Christian Breuer