2011 bot sich ihr dann eine unerwartete Chance: In Dingden wurde die Küster-Stelle ausgeschrieben- Maria Thier bewarb sich und wurde Küsterin, wenn auch nur mit wenigen Wochenstunden, um sich weiterhin um die Familie kümmern zu können. Doch mit den Jahren wuchs in ihr eine Erkenntnis: „Ich möchte besser verstehen, was hinter dem steht, das wir in der Kirche feiern“, erklärt die 49-Jährige. Nach einer Informationsveranstaltung in Münster stand der Entschluss fest, dass sie sich Pastoralreferentin ausbilden lassen will. „Zuerst habe ich gedacht, dass ich das nicht schaffe, aber mein Mann hat mich ermutigt und mich immer wieder bestärkt“, erzählt Maria Thier.
So begannen vier Jahre praxisbegleitende Ausbildung, inklusive Theologiestudium in Würzburg als Fernkurs. Maria Thier lacht: „Insbesondere vor den Prüfungen habe ich mich schon manches Mal gefragt, warum ich mir das überhaupt antue.“ Als Pastoralassistentin erlebte sie die Ausbildungszeit in ihrer ehemaligen Heimatpfarrei in Isselburg, „das war schon ein besonderes Gefühl, weil ich dort noch viele Menschen kannte und nun in einer ganz neuen Funktion mitwirken konnte“, erzählt sie. Mit der Zeit erhielt sie viele Einblicke in das alltägliche Leben in einer Pfarrei, „das hat wirklich Spaß gemacht“, blickt Maria Thier zurück.
Zum 1. August wird sie nun als Pastoralreferentin in die Pfarrei Maria Frieden in Hamminkeln wechseln. „Mein Glaube tut mir gut, dazu gehört auch das Zusammenleben in der Gemeinde“, sagt sie, „das ist das, was für mich schon immer gezählt hat“. Nun freut sie sich darauf, viele Menschen wiederzusehen und neue Gemeindemitglieder kennenzulernen.
Christian Breuer