„Um die hohe Qualität unserer Produkte zu garantieren, betreiben wir einen großen Aufwand“, erklärte Zinkann seinem Besuch aus Münster. Auch wenn in Gütersloh zu Hause, habe er doch eine enge Beziehung zur Domstadt, wo er glückliche Momente seiner Kindheit bei den Großeltern erlebt habe. Außerdem gehört Zinkann dem Vorstand der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe an, die alle zwei Jahre in Münster den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens verleiht.
Schon sein Urgroßvater, der 1899 zusammen mit Carl Miele die gleichnamige Zentrifugenfabrik gegründet hat, habe die Bedeutung von Qualität als Alleinstellungsmerkmal erkannt, schaute Zinkann zurück. Mit wie viel Aufwand und Kraft vor 100 Jahren gewaschen wurde, zeigte der Firmenchef seinen Gästen am Beispiel historischer (Holz-)Maschinen, die erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts motorbetrieben werden konnten.
Miele, betonte Zinkann, der das Zwei-Familienunternehmen in fünfter Generation führt, habe eine besonders große Tiefe in der Produktion: „Wir stellen viele Teile selbst her.“ Dies sei zwar teurer, aber es sichere die Qualität.
Alleine in Gütersloh beschäftigt das Unternehmen 5400 Mitarbeiter. An den verschiedenen Standorten weltweit zählt Miele rund 20.100 Beschäftigte.
Nach dem Museumsbesuch führte der Firmenchef den Besuch durch die Produktion. Fasziniert schauten sich die Bischöfe und der Generalvikar die Gießerei an und ließen sich vom Meister die Arbeitsabläufe erklären. Wie eine Waschmaschine produziert und zusammengebaut wird, diesem Herstellungsprozess folgten die Bistumsvertreter anschließend beim Gang durch die Fertigungshallen. Dabei nutzten sie die Gelegenheit, mit den Beschäftigten an den Produktionsbändern ins Gespräch zu kommen.
Jede Trommel, jedes Einzelteil, darauf legt Reinhard Zinkann größten Wert, werde vor der weiteren Montage einzeln kontrolliert. Ebenso wie am Ende die fertigen Maschinen: „Wir lassen jedes Gerät kurz anlaufen, bevor es unser Werk verlässt.“
Gudrun Niewöhner