Mit der Veranstaltungsreihe möchte das Bistum Münster auf den Katholikentag einstimmen, der vom 9. bis 13. Mai unter dem Leitwort „Suche Frieden“ in Münster stattfindet.
Horn gehört zu den wenigen Journalisten, die sich im vergangenen Sommer in dem streng abgeschirmten Berliner Löschzentrum des sozialen Netzwerks Facebook umschauen durften. Was begeistert ihn am Internet, an den „neuen“ Medien? „Mich faszinieren auch die alten Medien. Die neuen sind nur anders. Sie sind interaktiv und ermöglichen völlig neue Formate. Sie machen den Austausch mit dem Publikum möglich“, sagt der in Köln geborene Digitalexperte. Dabei schätzt er vor allem das Publikum als dauerhaftes Korrektiv. „Es gibt Experten für jedes Thema. Das treibt mich als Journalisten unheimlich voran“, erklärt er. Den Redaktionen täten mehr „Nerds“ gut, die sich mit technischen Themen und der digitalen Welt beschäftigen. „Einige Redaktionen haben die enorme politische und gesellschaftliche Tragweite der Digitalisierung bis heute nicht erfasst. Deshalb glaube ich, dass es in jeder Redaktion einen ‚Nerd‘ vom Dienst geben muss, der für diese Themen kämpft“, sagt Horn, der als einer der ersten Onliner bereits 2001 beim WDR als freier Mitarbeiter tätig war. Er hofft, dass eines Tages die Angst vor dem „bösen Internet“ stirbt. „Ich wünsche mir mehr Offenheit fürs Netz und weniger Hysterie.“ Eine Stopptaste für die technische Entwicklung gebe es nicht mehr. Seine Aufgabe sieht er darin, die Entwicklungen zu erklären, damit wir alle sie selbst gestalten können.
Das Internet sei gut 20 Jahre jung. „Die Technik entwickelt sich enorm schnell. Der Umgang im und mit dem Netz ist so frisch, dass uns noch ein soziales und gesellschaftliches Regelwerk fehlt“, erläutert Horn mit Blick auf die Diskussionen über Hasskommentare und Propaganda. Doch er sieht ebenso, dass Politik und Gesellschaft nun aushandeln, wie sie mit dem Netz umgehen. „Es gibt Gesetzesbestrebungen, Regulierungsbemühungen und auch eine breite gesellschaftliche Debatte über den Umgang im Netz. Das ist etwas Gutes, und im Idealfall führt es eben zum ‚Frieden im Netz‘“, nimmt der Bezug auf das Thema des Abends.