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Meilenstein in der Leitungsqualifikation

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Damit Pfarreien und Gemeinden fit für die Zukunft sind, braucht es in der heutigen Kirche neue und zeitgemäße Leitungsformen und Führungskompetenzen – davon sind die Verantwortlichen im Bistum Münster überzeugt. Und weil in solchen Leitungsformen nicht allein geweihte Männer Verantwortung übernehmen und entsprechend für Führungsaufgaben qualifiziert werden sollen, hat das Bistum ein neues Format gestartet: Seit September läuft „Gemeinsam Führen und Leiten – Kompetenzerweiterung für Hauptamtliche in der Seelsorge“, eine Fortbildung, an der erstmals leitende Pfarrer, Pastoralreferentinnen und -referenten sowie Diakone gemeinsam teilnehmen.

13 Seelsorgerinnen und Seelsorger aus verschiedenen Bistumsregionen sind bei dem Angebot dabei. Es besteht aus sieben dreitägigen Modulen und erstreckt sich über zwei Jahre.

Das Konzept haben Angela Bulitta, Pastoralreferentin aus Münster, Dr. Florian Kleeberg, Barbara Kormann, Dr. Marius Stelzer und Prof. Dr. Bernward Winter aus der Hauptabteilung Seelsorge-Personal des Bistums entwickelt. Sie knüpften dabei an frühere Angebote an: Seit 2013 gibt es im Bistum eine Führungsqualifikation für leitende Pfarrer angeboten, seit 2018 eine weitere für Pastoralreferentinnen und -referenten, Diakone sowie Pastöre.

Darüber hinaus knüpft die neue Fortbildung an die im Bistum beginnende Strukturveränderung an. „Die Fortbildung ist eine Gelegenheit, die Entwicklung von pastoralen Führungskompetenzen mit dem Prozess der Strukturveränderungen zu koppeln“, beschreibt Stelzer. „Die Fortbildung ermöglicht Lernräume für Entwicklungsprozesse in der Führungs- und Leitungskompetenz anbieten und soll parallel schon Praxistransfer ermöglichen“, ergänzt Kormann, die mit Stelzer die Fortbildung leitet. Ziele seien „die Erweiterung und Profilierung der Kompetenzen im Bereich Führen und Leiten, die Reflexion des eigenen Leitungsverständnisses anhand theologischer, humanwissenschaftlicher und kirchlicher Rahmenbedingungen sowie die exemplarische Anwendung von Führungswissen und –instrumenten in der seelsorglichen Tätigkeit.“

Im Sinne des Praxistransfers unterstützt eine Praxisaufgabe in der jeweiligen Pfarrei der Teilnehmenden den Lernprozess. Außerdem absolvieren die Teilnehmenden zwischen den Modulen mindestens zwei Sitzungen kollegialer Beratung. In den Modulen wiederum wird Führungskompetenz unter den Schwerpunkten Person und Beziehung, Organisation und Kultur sowie Aufgabe und Umwelt erarbeitet. Neben der Kursleitung arbeiten externe Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Bereichen mit den Teilnehmenden.

Anke Lucht