Dazu bekannten sie ihren Glauben und versprachen, zum Wohl der Hohen Domkirche zu wirken. Dies beeideten sie, indem sie die rechte Hand auf ein Evangelienbuch legten. Anschließend traten sie einzeln vor den Altar und knieten sich auf die Stufe. Dann empfingen sie das Kapitelskreuz und die Kapitelssatzung. Nach einem kurzen stillen Gebet ehrten sie den Altar durch einen Kuss und nahmen ihre Plätze im Chorgestühl ein. Von dort aus kehrten die neuen Domkapitulare zum Friedensgruß an den Altar zurück. Während all dieser Zeichen wurde der alte Hymnus „Ubi caritas et amor“ gesungen.
Musikalisch gestaltete der Domchor St. Paulus die Vesper. Im Wechselgesang mit der Gemeinde boten die Sängerinnen und Sänger mehrstimmige Psalmvertonungen dar.
Das Domkapitel unterstützt den Bischof bei der Leitung des Bistums und trägt die Verantwortung für die Feier der Gottesdienste im Dom. Den Mitgliedern kommt zudem die Aufgabe zu, den Bischof zu wählen. Laut dem Preußen-Konkordat von 1929, das der Heilige Stuhl und der preußische Staat geschlossen haben, gehören dem Münsteraner Domkapitel neben dem Dompropst und dem Domdechanten acht residierende und sechs nicht residierende Domkapitulare an. Erstere wohnen in Münster, letztere in der Regel nicht.
Michael Höffner wurde 1971 in Dinslaken (Oberlohberg) geboren. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1997 war er zunächst als Kaplan in Nottuln St. Martinus und Nottuln (Darup) St. Fabian und St. Sebastian tätig. 2001 wurde er Subdirektor am Collegium Borromaeum in Münster und 2005 Subregens am Priesterseminar Borromaeum. 2006 wurde er Spiritual am Priesterseminar. Im Jahr 2007 wurde er zusätzlich zum Domvikar in Münster ernannt. Im Jahr 2017 wurde er für die Habilitation und die Mitarbeit an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Kapuziner in Münster freigestellt. Ab Oktober wird Höffner am neuen „Campus für Theologie und Spiritualität“ in Berlin das Fach „Theologie der Spiritualität“ vertreten.
Gerhard Theben wurde 1953 in Münster geboren. 1978 wurde er zum Priester geweiht und war ab 1979 zunächst Kaplan in Recklinghausen St. Paul. 1982 wurde er Geistlicher Lehrer und Präfekt am Collegium Augustinianum in Goch (Gaesdonck), bevor er 1987 Kaplan in Kalkar St. Nicolai und Mitarbeiter in der Jugendseelsorge im Pfarrverband wurde. Im Jahr 1989 wurde ihm die Pfarrstelle Emmerich St. Aldegundis übertragen. 1995 wurde er Dechant im Dekanat Emmerich. Von 1997 bis 1999 übernahm er zusätzlich die Aufgabe als Pfarrverwalter in Emmerich Hl. Geist. 2001 wurde er erneut Dechant im Dekanat Emmerich. Von 2004 bis 2009 war er Pfarrer in Münster Hl. Kreuz. Seit 2009 ist er Diözesanfrauenseelsorger, Diözesanpräses der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands im Bistum Münster und Spiritual der Clemensschwestern.
Anke Lucht