Mit dem Putztuch die Reisekasse für die Romwallfahrt gefüllt

, Kreisdekanat Kleve

Kaum hält Christian Strickwold mit seinem Fahrrad vor dem Pfarrheim von St. Antonius Hau, wird es schon mehreren fleißigen Helfern in Empfang genommen. Und während Strickwold sich mit Kaffee und Kuchen für die nächste Etappe seine Radtour stärkt, wird sein Drahtesel auf Hochglanz poliert. Als Dank wandert eine Spende in die bereitstehende Spardose.

Pfarrer Theo Kröll (links) hat die Wallfahrt für die Messdienerinnen und Messdiener aus dem Dekanat Kleve organisiert.

© Bistum Münster

So wie in Hau haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Messdienerinnen und Messdiener Fahrräder geputzt. In Schneppenbaum, Kleve, Kellen, Materborn und auch in Nütterden haben sie so Geld für ein gemeinsames Ziel gesammelt: Ende Juli werden sie gemeinsam nach Rom pilgern. Die 76 Jugendlichen aus dem Nordkreis Kleve gehören zu einer rund 750 Personen starken Gruppe aus dem Bistum Münster, die an der Internationalen Ministrantenwallfahrt in die Ewige Stadt teilnehmen. Während die meisten Jugendlichen mit dem Bus anreisen, freuen sich die Niederrheiner auf eine Flugreise.

Organisiert hat den Aufenthalt Pfarrer Theo Kröll, der einige Zeit in Rom gelebt hat und die Stadt daher bestens kennt. „Ich war für die Region Jugendseelsorger und bin in Bedburg-Hau für die Messdiener zuständig, da lag es nahe, dass ich die Reise organisiere“, berichtet er. Seit 1,5 Jahren laufen die Planungen bereits, früh war für Kröll klar, dass die Pilgerfahrt nicht nur für Jugendliche aus Bedburg-Hau, sondern aus dem ganzen Nordkreis offen sein sollte. Solch eine Wallfahrt sei nach wie vor zeitgemäß, ist sich der Pastor sicher. „Wichtig ist, auf die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen, deshalb gehört zum Beispiel auch ein Tag am Strand mit auf das Programm“, erklärt er.

Aber auch eine Stadtführung wird er anbieten und selbstverständlich darf die große Audienz, bei der die Messdiener aus der ganzen Welt von Papst Franziskus auf dem Petersplatz begrüßt werden, nicht fehlen. Bei den fahrradputzenden Jungs in Hau ist die Freude auf die Erlebnisse jedenfalls groß. Henrik Heinen war schon einen Tag in Rom: „Es gibt da richtig viel zu sehen. Das Kolosseum, das Forum Romanum, den Petersplatz. Und da sind wirklich viele Menschen“, erinnert er sich. Auch bei Robin Neuy von der Leiterrunde steigt die Vorfreude. „Das Programm ist straff – und ich weiß, wie Stadtführungen mit unserem Pastor sind“, sagt er lachend. Er findet es gut, dass bei den gemeinsamen Aktionen wie dem Fahrradputzen oder der ebenfalls schon angebotenen Gartenpflege nicht nur Geld gesammelt wird, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird.

Ein Umstand, den auch Christian Strickwold lobt, als er nach seiner Kaffeepause sein frisch geputztes Fahrrad in Empfang nimmt. „Ich finde es sehr gut, dass die Messdienerinnen und Messdiener auf diese kreative Art Spenden sammeln, um gemeinsam diese Reise machen zu können. Das wollte ich unterstützen und bis deshalb extra nach Hau gefahren, um mein Rad putzen zu lassen.“

Christian Breuer