Alle zwei bis drei Jahre kommt die katholische Jugend zu diesem Treffen auf Einladung des Papstes zusammen. Für die Rheinenser ist es der erste Weltjugendtag – und dann gleich knapp 10.000 Kilometer weit weg. Vielleicht sind sie deshalb ein bisschen aufgeregter als vor anderen Reisen... Während Ina Kaiser und Simon Woltering Urlaub genommen haben, musste sich Maria Klönne vom Unterricht befreien lassen. Die Schulleitung hat sofort ihr Okay gegeben. Um die 2000 Euro für Flug und Aufenthalt zusammenzubekommen, haben die Drei in den vergangenen Monaten fleißig gespart. Maria Klönne hatte zudem finanzielle Unterstützung von ihrer Oma - ein Sponsoring, über das sich die Schülerin sehr freut.
Bei einem Vorbereitungstreffen mit der gesamten Gruppe in Münster haben die Vier aus Rheine schon mal ihre Mitreisenden kennengelernt. Und auch über das Programm der 18-tägigen Tour haben sie Details erfahren. Die erste Woche werden die Pilger in Münsters Partnerbistum Tula in Mexiko verbringen und in Familien untergebracht sein. Pastor Czarnecki kennt Land und Leute bereits von privaten Besuchen und verspricht den jungen Leuten interessante Erlebnisse: „Wir werden eine völlig andere Form der Frömmigkeit erleben.“ Diese sei aber auch Teil der Weltkirche. Ein Ausflug zum Wallfahrtsort Guadalupe ist fest eingeplant – genauso wie ein bisschen Kultur, wie Czarnecki betont.
Von Mexiko aus geht es für die Gruppe aus dem Bistum Münster ins sommerliche Panama. In der Hauptstadt sind sie in einem zentral gelegenen Hostel untergebracht. Neben Gottesdiensten, Katechesen und Begegnungen wird der Besuch von Papst Franziskus der Höhepunkt des Weltjugendtages sein.
Jugendliche aus allen Ecken der Welt kennenzulernen, sich mit ihnen über Gott und den Glauben auszutauschen, darauf freuen sich die Rheinenser. „Wir werden dabei ganz schnell merken, dass sich in der katholischen Kirche nicht alles nur um Deutschland und Europa dreht“, sagt Pastor Pawel Czarnecki und ist auf die Gespräche sehr gespannt. Simon Woltering freut sich auch auf die Kontakte zu den Einheimischen und die Landschaft, die ihn auf Bildern und im Video sehr beeindruckt hat.
Wenn der Weltjugendtag mit der Vigil (Nachtgebet), dem Übernachten auf freiem Feld und der Abschlussmesse endet, packen die Pilger aus dem Bistum Münster nicht gleich ihre Sachen zusammen: „Wir bleiben noch einen Tag länger“, verrät Czarnecki. Wenigstens den Panamakanal, der den atlantischen und den pazifischen Ozean verbindet, wollen sie gesehen haben. Und als Beweis ein Erinnerungsfoto machen - mit Tigerente.
Gudrun Niewöhner