Mit Gottvertrauen einen neuen Weg gehen

, Bistum Münster, Kreisdekanat Coesfeld

Ein herzliches willkommen bereiteten die Coesfelder ihrem neuen Pfarrer Jörg Hagemann. Verbände, Vereine, Messdienerinnen und Messdiener, Pfarreiräte und Kirchenvorstände sowie die Seelsorgeteams der drei Pfarreien Anna Katharina und St. Lamberti in Coesfeld und St. Johannes in Lette zogen gemeinsam in die volle St.-Lamberti-Kirche ein. Wer keinen Platz mehr gefunden hatte, konnte den Gottesdienst in der benachbarten evangelischen Kirche mitfeiern, in die er übertragen wurde.

Jörg Hagemann als leitender Pfarrer in Coesfeld und Kreisdechant eingeführt

„Die Menschen freuen sich auf dich“, betonte zu Beginn Norbert Caßens, Definitor des Dekanats Coesfeld und Dülmen sowie Pfarrdechant in Nottuln. Er führte nicht nur Hagemann als neuen leitenden Pfarrer und Kreisdechanten ein, sondern auch die Seelsorgerinnen und Seelsorger für den künftigen pastoralen Raum, den die Pfarreien gemeinsam bilden werden. „Das ist ein großes Pfund und eine große Verpflichtung, sich gemeinsam auf den Weg zur Kirchen von morgen zu machen“, richtete Caßens das Wort an alle Beteiligten. 

Gemeinschaft und Miteinander waren die zentralen Aspekte in dem lebendigen Gottesdienst, in dem Kinder, Jugendliche, Haupt- und Ehrenamtliche aus allen drei Pfarreien eingebunden waren. Sei es bei der Tauferneuerung, zu der Kinder Schalen mit Weihwasser an die Menschen in der Kirche verteilten, bei den Diensten am Ambo und am Altar oder beim Gesang, der unter anderem durch die Jugendchöre der drei Pfarreien gemeinsam gestaltet wurde. 
 

Nach einem lebendigen Gottesdienst zogen Diakon Bernhard Krampe, Pfarrer Jörg Hagemann und Definitor Norbert Caßens (von links) gemeinsam aus der St.-Lamberti-Kirche aus

Nach einem lebendigen Gottesdienst zogen Diakon Bernhard Krampe, Pfarrer Jörg Hagemann und Definitor Norbert Caßens (von links) gemeinsam aus der St.-Lamberti-Kirche aus.

© Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

In seiner Predigt ging Hagemann auf die ausgewählten Lesungstexte und das Evangelium ein. Er verbinde persönliches mit ihnen, aber sie passten besonders gut zum heutigen Tag. „In ihnen geht es nicht um die Rückkehr zum Alten, sondern darum, aufzubrechen. Gott gibt uns als getaufte und gefirmte Menschen ein Fundament, auf dem es sich lohnt und es möglich ist, voranzugehen und auch etwas hinter sich zu lassen. Wir können im Miteinander etwas schaffen, in dem wir neu überlegen, wo es hingehen kann in dieser Zeit 2023“, betonte Hagemann. Der Wirkungsbereich durch die Berufung vieler Menschen, wie es im Lukas-Evangelium beschrieben sei, mache etwas möglich, was sonst nicht möglich werde könne. „Die Berufungen von jedem und jeder Einzelnen von Ihnen, in den Gremien, in den Vereinen und Verbänden, in der Musik, bei den Messdienern und Messdienerinnen, in den Seelsorgeteams – das sind Berufungen ganz unterschiedlicher Art und Weise, die vieles möglich machen“, verdeutlichte Hagemann und fügte hinzu: „Auf Gott zu vertrauen, ist das Fundament unseres Tun in der Kirche und darüber hinaus. Mit diesem Vertrauen können und dürfen wir vorangehen.“ Er wolle mit den Menschen gemeinschaftlich den Alltag und die Realität anschauen – auch in der Kirche und der Pfarrei. Das sei nicht immer einfach und werde auch schmerzen, sagte Hagemann unter anderem mit Blick auf das Thema Missbrauch. „Wir müssen ernsthaft gesellschaftlich, aber viel stärker kirchlich wahrnehmen, was Geschlechtergerechtigkeit bedeutet und was wir für Menschen unterschiedlicher Geschlechter Gutes tun können. Wir sind nicht zum Selbstzweck da. Wir sind dafür da, um aufzubrechen, Macht aufzuteilen und gemeinsam zu überlegen, welche Schritte wir zusammen gehen“, führte Hagemann aus, der sich ebenso zur kirchlichen Sexualmoral äußerte. Er rief die Menschen auf, an diesem Tag einen neuen Raum des pastoralen Miteinanders auf den Weg zu bringen. „Lassen Sie uns diesen füllen mit den drei Pfarreien, den vielen verschiedenen Menschen: mit den unterschiedlichen Heterogenität des Miteinanders und der Buntheit der unterschiedlichen Lebensentwürfen“, erklärte Hagemann. 
 

Dr. Matthias Laarmann begrüßte als Vorsitzender des Kreisdekanatsvorstandes Jörg Hagemann in seiner Funktion als Kreisdechant.

© Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Im Anschluss an den Gottesdienst, der von Kantorin Kathrin Borda sowie den Kantoren Ralf Blasi und Maximilian Kramer gestaltet wurde, gaben Dr. Matthias Laarmann, Vorsitzender des Kreisdekanatsvorstandes, Bürgermeisterin Eliza Diekmann, Landrat Dr. Christian Schulze-Pellengahr, Superintendentin Susanne Falcke, Heike Leopold vom Presbyterium der evangelischen Gemeinde, Gremienvertreterinnen und -vertreter der drei Gemeinden sowie die Seelsorgeteams dem neuen leitenden Pfarrer gute Wünsche mit auf den Weg für sein neues Wirken in Coesfeld und dem Kreisdekanat. „Es werden spannende Jahre werden, und ich freue mich auf diesen gemeinsamen Weg“, bedankte sich Hagemann.