Ein Auftritt vor Publikum ist für die Mädchen und jungen Frauen zwischen 13 und 21 Jahren nichts Neues. Die Kantorei ist über die Stadtgrenzen Emsdettens hinaus bekannt und hat zudem als Mitglied in der Vereinigung katholischer Kinder- und Mädchenchöre „Pueri Cantores“ schon deutschlandweit und international Konzerte gegeben. Das Mitmachen beim Katholikentag ist für die Sängerinnen trotzdem etwas Besonderes. „Eine Veranstaltung mit Soundcheck und Stellprobe hatten wir noch nicht“, sagt Franziska Blomert. Für den Mittwoch vor Christi Himmelfahrt haben die schulpflichtigen Sängerinnen der Mädchenkantorei extra unterrichtsfrei bekommen. Schon morgens früh müssen alle in Münster sein. Was genau dort auf die Emsdettenerinnen wartet, wissen sie noch nicht. Spannend wird es auf jeden Fall.
Die Lieder zum Kyrie und Credo sowie den Fürbittruf beherrschen die 35 Sängerinnen bereits, sie sind Standardrepertoire. Andrea Brinkhaus-Wermers möchte sie dennoch hören, korrigiert Kleinigkeiten. Die Mädchenkantorei soll die tragende Stimme im Eröffnungsgottesdienst sein, Strophen vorsingen und mit der sogenannten Überstimme die Melodie beim Gemeindegesang untermalen.
Weil Sopran und Alt erst einmal getrennt proben müssen, bekommt Andrea Brinkhaus-Wermers Unterstützung von Gesangspädagogin Annette Richter-Westermann. Am schwierigsten für die jungen Sängerinnen ist gleich das Eingangslied „Ihr Christen, hoch erfreuet euch...“. Beim dritten Durchsingen klingt alles harmonisch, die Töne sind perfekt getroffen. Weiter geht es im achtseitigen Programmheft...
Die Zeit bis Mai ist knapp. Ohne Extraproben wird es deshalb nicht gehen. Die Mädchen murren nicht, notieren sich die nächsten Termine. Weil sie unbedingt beim Katholikentagsgottesdienst dabei sein wollen, singen zwei Ehemalige, die inzwischen auswärts studieren, kurzfristig wieder mit. Das freut die Chorleiterin: „Es macht Spaß zu sehen, wie engagiert die Mädchen sind.“
Gudrun Niewöhner