„Ich wusste schon immer, dass in Moers viel los ist, aber jetzt weiß ich, dass sogar noch mehr geht, als ich dachte“, staunte Weihbischof Rolf Lohmann bei seinem Besuch im Amelandlager der Pfarrei St. Marien Hochstraß nicht schlecht. Mit Schlachtrufen und Klatschspielen zeigten die 55 Kinder, Jugendlichen und Betreuerinnen und Betreuer, wie viel Energie sie bei Halbzeit des Ferienlagers noch haben. Die Gruppe um Lagerleiter Andreas Klaffki hatte den Regionalbischof für den Niederrhein und den Kreis Recklinghausen zusammen mit dem Pastoralteam zum Abendessen eingeladen. Mehrere Tage lang hatte Weihbischof Lohmann die niederländische Insel besucht, auf der das „Katholische Ferienwerk Ameland“ jeden Sommer mehr als 5.000 Kindern und Jugendlichen aus dem Bistum Münster die Teilnahme an einer katholischen Ferienfreizeit ermöglicht. Während viele Ferienfreizeiten das erste Mal seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 wieder auf der Insel sind, verbrachte das Amelandlager St. Marien bereits im vergangenen Jahr drei Wochen auf der Insel.
„Es ist großartig, was die Mädchen und Jungen dank des tollen Engagements so vieler Betreuerinnen, Betreuer und des Küchenteams in diesen Wochen erleben dürfen“, zeigte sich der Weihbischof beeindruckt. Seit dem 2. Juli ist die Gruppe aus Moers auf Ameland. Das Lager der Pfarrei St. Ida war die ersten beiden Ferienwochen auf der Insel und ist schon wieder mit vielen Erinnerungen im Gepäck zurückgekehrt. Bei einem Rundgang über den Ferienhof „High Chaparral“ im Ort Buren zeigte Klaffki dem Besuch aus Xanten die Räumlichkeiten und führte ihn über die großzügige Außenanlage. „Hier leben wir drei Wochen das Leben in einer Großfamilie“, erklärte Klaffki, der seit 26 Jahren das Ferienlager leitet und familiäre Unterstützung mit dabei hat. Zwei Söhne und ihre Freundinnen verstärken das Betreuerteam, berichtete er dem Weihbischof, der mit einem Schmunzeln Schlüsse daraus zieht: „Ein richtiges Familienunternehmen“.
Die ersten Höhepunkte liegen hinter der Lagergemeinschaft aus Moers. „Heute sind die Olympischen Spiele gestartet“, freut sich Mika und berichtet von Spielen wie Staffellauf oder einem Fühl-Parcours, bei dem Teams gegeneinander antreten. Fast jeden Abend spielen die Mädchen und Jungen Völkerball auf der Wiese vor dem Haus, „das ist schon eine Art Ritual geworden“, sagt der 13-Jährige, der schon Lagererfahrung mitbringt. Auch einen Ausflug zum Leuchtturm haben die Moerser schon unternommen – und noch viele weitere Erlebnisse liegen vor ihnen, darunter Ausflüge zum Strand, eine Kutterfahrt und ein Partyabend.
Klaffki weiß, wie wichtig das Amelandlager für die Kinder ist. „Viele Familien können sich einen Urlaub nicht mehr leisten. Hier haben sie Möglichkeit, etwas Neues zu sehen, Gemeinschaft zu erfahren und sich weiterzuentwickeln.“ Umso entscheidender ist es aus Sicht von Weihbischof Lohmann, dass die kirchlichen Träger weiter Ferienfreizeiten anbieten, damit Kinder und Jugendliche so Gemeinschaft erfahren. „Ich sehe, dass sich viele junge Menschen, auch aus Moers, voller innerer Freude für andere einsetzen. Das ist ein zentraler Aspekt von Kirche, da erleben wir die Kirche positiv.“
Noch bis Samstag, 23. Juli, bleiben die Mädchen und Jungen auf der niederländischen Insel. Dann geht es zurück an den Niederrhein.