Moerser Messdiener freuen sich auf Papst

, Kreisdekanat Wesel

Strahlender Sonnenschein, 35 Grad und eine Stadt voller Minis: So sind die rund 1.100 Messdienerinnen und Messdiener aus dem nordrhein-westfälischem Teil des Bistums Münster in Rom empfangen worden. Nach etwa 22-stündiger Busfahrt erreichte auch die Gruppe aus Moers am 29. Juli die Ewige Stadt.

„Ich bin etwas müde, weil wir im Bus nicht so gut schlafen konnten, aber der Blick aus unserem Zimmer auf die Kuppel des Petersdoms entschädigt dafür“, freute sich Noah. Der 13-Jährige nimmt mit 30 weiteren Messdienern aus seiner Pfarrei St. Josef teil, darunter auch die 14-jährige Zoe. „Ich freue mich besonders auf den Papst“, sagt die Messdienerin und hofft, dass er ganz nah an ihrer Gruppe vorbeifahren wird. Die reisebegeisterte Jugendliche möchte so viel wie möglich in der kommenden Woche erleben – trotz der hohen Temperaturen. Dafür hat Zoe auch schon eine Lösung: „Zwischendurch gibt’s einfach immer mal ein Eis.“ 

Die Gruppe aus Moers stimmte sich nach ihrer Ankunft gemeinsam mit den anderen Pilgern aus dem Bistum Münster mit einem Gottesdienst in der Kirche San Bartolomeo all´Isola auf die Wallfahrt ein. Weihbischof Hegge ermutigte die jungen Pilger in seiner Predigt sich als Friedensmenschen aktiv für den Frieden einzusetzen. Er verdeutlichte dies anhand von Märtyrern des 20. Jahrhunderts, von denen einige zuvor vorgestellt worden waren. Mit Reliquien und Erinnerungsstücken wird in der Kirche auf der Tiberinsel besonders an sie erinnert. So auch an Oscar Romero, der 1980 für seinen Kampf gegen die Unterdrückung der Bevölkerung und die Verbrechen der Militärdiktatur während des Gottesdienstes am Altar ermordet worden ist. „Er hat sich nach dem Motto verhalten: ‚Eure Kugeln haben nicht das letzte Wort‘“, erklärte Hegge und fügte hinzu: „Eine starke Botschaft!“ Menschen wie Oscar Romero oder der selige Kardinal Clemens August Graf von Galen hätten den Auftrag Jesu beim Wort genommen und mit ihrem Leben dafür eingestanden. „Diese Personen haben nicht nur äußerlich den Frieden gesucht, sondern waren in ihrem Herzen von Frieden erfüllt, sie hatten einen inneren Frieden“, sagte der Weihbischof. 

Die Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Münster, darunter auch die Gruppe aus Moers, versuchten sogleich diese Botschaft zu leben – nicht nur beim Friedensgruß, sondern auch beim gemeinsamen Singen des Mottoliedes „Suche Frieden“. Begleitet wurden sie dabei von den Musikern Daniel Frinken, Christoph Jäkel und Michael Lyra. 

In der kommenden Woche werden die jungen Pilger immer wieder die Gelegenheit bekommen, als Friedensmenschen unterwegs zu sein. Eine Woche lang werden die Jugendlichen aus dem Bistum Münster die Stadt erkunden, Papst Franziskus bei einer Sonderaudienz treffen und bei einem „Blind Date“ mit rund 50.000 anderen deutschsprachigen Ministranten zusammentreffen. Die Wallfahrt steht unter dem Motto „Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Ps 34,15b). Insgesamt werden rund 70.000 Ministrantinnen und Ministranten aus 18 Ländern erwartet, davon 50.000 aus Deutschland. 

Bildunterschrift: Die Messdienerinnen und Messdiener aus Moers mit Weihbischof Dr. Christoph Hegge in der Mitte.

Text/Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann