„Erschütternd sind die Bilder und Nachrichten, die uns erreichen. Es ist Krieg“, eröffnete Superintendent Holger Erdmann das ökumenische Gebet. Es mache fassungslos, wie Menschen an den Grenzen und in den Städten der Ukraine kämpfen, sterben und töten. „Worte fallen schwer. Wir fühlen uns hilflos. Und darum sind wir hier. Wir kommen vor Gott mit unserer Not und wissen uns verbunden mit den Menschen über die Grenzen der Konfessionen und Religionen hinweg“, betonte er. Ohnmacht, Angst und verlorenes Vertrauen zählte Stadtdechant Jörg Hagemann die bei vielen Menschen derzeit vorherrschenden Gefühle mit Blick auf den beginnenden Krieg in der Ukraine auf. „Von Gott heißt es, dass er unsere Zuflucht ist. Zu ihm können wir kommen und uns im Gebet an ihn wenden.“
Weihbischof Dr. Stefan Zekorn nahm im Anschluss Bezug auf eine auf dem Altar aufgestellte ukrainische Ikone. Vor knapp drei Jahren hatte er diese von einem Besuch im Wallfahrtsort Sarwanyzja in der Westukraine mitgebracht. „Ich weiß, dass viele Menschen in der Ukraine in diesen so schrecklichen Tagen ihre Bitten der Gottesmutter vortragen. Diese Ikone verbindet uns mit den Menschen in der Ukraine“, sagte der Weihbischof und lud dazu ein, als Zeichen dafür eine Kerze vor dem Altar zu entzünden.
Auch das Bistum Münster hatte bereits am Morgen dazu eingeladen, ab sofort jeden Abend um 18 Uhr eine Kerze zu entzünden und ins Fenster zu stellen. „Nach den schrecklichen Ereignissen in der Ukraine, dem Angriff Russlands, möchten wir mit der Aktion ein deutliches Zeichen für den Frieden und für unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine setzen“, hieß es.
Neben Zekorn, Hagemann und Erdmann nahmen auch Pfarrer André Sühling als Vorsitzender der ACK Münster sowie Pfarrer Friedrich Stahlhut ebenfalls von der ACK an dem Friedensgebet teil. Die musikalische Gestaltungen übernahmen Andreas Wickel an der Orgel und Witold Groß am Saxophon.
In den kommenden Wochen bis Ostern findet jeden Montagabend um 18 Uhr ein ökumenisches Friedensgebet in der Überwasserkirche statt.
Ann-Christin Ladermann